Leise rieselt der Schnee

Schnieselnd (Schnee rieselnd) begrüßte uns dr heutige Tag am Elbufer. Die „Eisberge“ auf Eastgermany’s bekanntestem Fluss nehmen zu. Doch selbst wenn im Dresden die Fähren ihren Dienst bereits eingestellt, kämpft der oberelbische Fährmann tapfer mit den Eisbergen, die in schon ganz ordentlicher Größe auf dem Fluss treiben. Die Hauptproblematik besteht dabei wohl beim Anlegemanöver, da hier die Eisschollen zwischen Anlegeponton und Boot ein unüberwindbares Hindernis dastellen. Aber, die Männers in den Eisenwannen kämpfen tapfer … weiter so.

Unser heutiger, morgendlicher Besuch am Ufer präsentierte einen gefegten Weg zum Wassertaxi. Man tut alles, um sich warm zu halten und den wenigen übersetzenden Gästen das „Wir fahren noch“ nah zu bringen.

Fähre Pötzscha

Mir war das heute alles zu vage, wollte ich in erster Überlegung die Laufstrecke vom Sonntag in umgekehrter Richtung absolvieren. Eine zweite, sichere Strecke war bereits ausgespät, der Streckenverlauf im Kopf gespeichert und die Wanderkarte im Laufrucksack, stets griffbereit, verstaut. Auch die Rennschnecke folgte mir wieder auf dem Fuße. Ich spurte ihr sozusagen bis Wehlen durch den frisch gefallenen Schnee des Morgens.

Ab hier trennten sich unsere Wege. Während ich dem Malerweg zum Uttewalder Grund folgte, gings bei ihr bis nach Zeichen und von dort, immer am Elbufer entlang, retour. Ich hatte mit heute wieder ein paar Höhenmeter vorgenommen. Wenn man die Hügel schon mal vor der Tür hat, wäre es sträflich, es nicht zu nutzen. Stets Höhe gewinnend, gönnte ich mir als erste kleine Freude die Durchquerung des Teufelsgrundes. Nach anfänglicher Enge gings dann steil in den Wald hinauf, überfrorene Treppen inclusive. Wieder in der …schüchte angekommen, war ein wenig „kriechen“ angesagt. Der Schutz der Natur vor unsportlichen zu vielen Besuchern.

Wieder auf dem Malerweg zurück folgte ich der Ausschilderung zum „Uttewalder Felsentor“. Dieses war dann auch überraschend schnell erreicht und ich zückte erstmals die Karte, verlaufen bei geplanten 15 Kilometern nicht die beste Aktion. Nach dem Erklimmen des „Kluftsteigs“ lief ich auf dem Bruno-Barthel-Weg bis nach Rathewalde. Erst als ich nahe der Basteistraße den schützendnen Wald verlies, bemerkte ich, welch unangenehmes Wetter herrschte. Zum leichten Schneefall, den arktischen Temperaturen (heute allerdings nur -13 °C) gesellte sich ein recht unangenehmer Wind, den ich stellenweise auch noch frontal genießen durfte.

Buff-Tuch und „Oma“ leisteten unbezahlbar nützliche Dienste und verhinderten ein Einfrieren des Sabbelorgans. Elf Kilometer nach dem Start erreichte ich den Abzweiger zum Amselfall in Rathewalde. Meine Lauflust war, trotz tierischem Wind, ungebremst und so entschloss ich mich, dem wiedererreichten Malerweg weiter zu folgen und dem „Hockstein“ noch einen kurzen Besuch abzustatten. Hier hatte ich dann wieder zwei Optionen für den Weiterweg. Bis dahin waren es aber noch ein paar Schritte.

Ich hatte, hier oben und auf der Ebenen wieder zum 5:10-er Tempo zurück gefunden. Mein momentanes Wohlfühltempo. Der leichte Anstieg zur „S163“ verlangte wieder Gesichtsschutz … Ich hatte ja geübt und die Wirkung war entspannend. Ungetrübte Lauffreude kam auf, als ich die Hocksteinbaude erreichte, dem höchsten Punkt meines Tagesausflugs.

Dreizehn Kilometer und das Ende war nicht wirklich abzusehen. Das kurze Straßenstück war schnell absolviert und es folgte, endlich wieder, ein bewaldeter Kieselweg, der sich unter einer dünnen Schneedecke verbarg. Salomons „Speedcross“ fandens super und ließen ein rutschfreies Laufen zu. Wenig später erreichte ich den Hockstein, der einen spektakulären Blick ins Polenztal und die Wolfsschlucht freigibt. Das Fotohandy hatte hier „seinen Einsatz“. Man, war das eine Aussicht, wenn auch die Bewölkung nicht den großen Weitblick erlaubte.

Blick vom Hockstein

Wenigen Minuten später gings auf dem Weg zurück, den ich gekommen war, um stets bergab, über den Amselsee nach Rathen zu laufen. Die Zeit verging wie im Fluge. Nur abwärts, angenehm fürs Herz aber anstrengend für die Muskulatur. An der Felsenbühne hatte ich noch eine Option, die Bastei zu besuchen. In Anbetracht der bereits absolvierten Laufkilometer sparte ich mir den Abstecher und lief direkt zum „Gansblick“, den kompletten Amselgrund, hinunter.

Nach 1:43 Std. Laufzeit hatte ich knapp 19 Kilometer auf der Uhr, viele schönen Fotos auf dem Handy und viel, viel mehr im Kopf. Ein wunderschöner Ausflug ging leider wieder viel zu schnell zu Ende. An die +400 hm darf ich ebenfalls im Trainingstagebuch notieren. Aber … wir sind ja noch ein paar Tage vor Ort  und … 70 Kilometer stehen bis zur Abreise noch im Trainingstagebuch … Läuferparadies Sächsische Schweiz. In dier Jahreszeit ungekannt und trotzdem wunderschön.