Erfolgreich ist anders.?

Die letzten Tage vergingen leider viel zu schnell, denn ich hatte Urlaub.

Am Sonntag, letzten Sonntag schon, sollte es auf die 5-tägigigen Thüringenreise gehen. Zuvor galt es aber noch dem Trainingsplan zu huldigen. Die Energiedepots mussten entleert werden, damit ich im Urlaub richtig Kohlenhydrate bunkern konnte. In Läufersprache hieß das: 25 km long Jogg.

Gegen halb sieben war die Nacht zu Ende und Punkt sieben stand ich in Läufers Nachtoutfit und mit „Wasserfass“ auf dem Rücken vor der Haustür. Spot an und los gings in den Maxfelder Wald. Am Sonntag früh schläft ja der gemeine Mecklenburger noch. Lediglich eine Hundehalterin und zwei Kläffer hinter Kölpin verschafften mir etwas Abwechslung. Der Waldweg war schön befeuchtet, sodass sich meine Saucony schön vollsaugen konnten. In Wüstgrabow provozierte ich dann wieder ein bisschen Hundegebell. Die Uhr zeigte mittlerweile kurz nach acht und die ersten Landbewohner ließen sich blicken.

Am Ortsausgang, mittlerweile war ich in Basepohl angekommen, traf ich dann sogar zwei Stöckchenzieher und prompt … meldete sich mein linkes Knie zu Wort. Die folgenden 3 Kilometer experimentierte ich mit verschiedenen Fußstellungen, um die genervte Sehne zu entlasten. Irgendwie schien das zu gelingen, denn ab Kilometer 18 gings wieder besser, schmerzfreier oder anders schmerzend? Ich kanns nicht mehr sagen.

Leider hielt das nur bis zum 22. Kilometer, dann war Gehpause angesagt. Man war das ein Zwicken und Stechen. Nach 3 min Gepause gings bis zur nächsten Rast nur 2 Kilometer, um nach weiteren 200 Metern im Schlumperschritt den Rest des Trainings irgendwie laufend zu beenden. Oh, oh … Das war kein gutes Signal. Aber ich war zu Hause und die Reise ins 500 km entfernte Schmiedefeld konnte beginnen. Ja, DAS Schmiedefeld.

Da am Montag lauffrei war, gings auf die Wanderstrecke. Bei herrlichem Spätsommerwetter genossen wir die Sicht vom Finsterberg. Man war das ein Genuss für die Seele.

Am Dienstag dann setzte die psychische Marathonvorbereitung ein: Nebel mit 50 m Sicht, 1 °C, Hagel.

Dienstag auf dem Weg nach Suhl

Aber das war natürlich kein Grund, meine 10 km Blumenpflückenlauf zu verschieben. Ich lief ins Zielgelände des Rennsteiglaufes, drehte dort 14 Runden und sockte wieder „nach Hause“. Und ich war nicht mal komplett durchnässt – irgendwas war noch trocken … mir fällts wieder ein.

Am Mittwoch dann der letzte MRT- Test. Wieder gings ins Stadion der kleinen Gemeinde, dem einzigen einigermaßen flachen Stück Laufweg. 3 Mal ne knappe Meile sollten es werden, doch nach der ersten musste ich die Segel streichen. Mein altes Knie kam mit den widrigen Witterungsbedingungen, der vielen freien Zeit, der Höhenlage … oder was weiß ich, nicht klar. Als ich mehrfach zur Körperinnenseite einknickte, entschloss ich mich, schweren Herzens, das Training abzubrechen. Wie ich mich wohl jetzt fühlte???

Die Massage am späten Vormittag sollte alles wieder retten und verschaffte mir auch eine spürbare Besserung. Trotzalledem setzte ich alle weiteren Trainingseinheiten bis Sonntag ab und verordnete mir Schonung … Die Hoffnung stirbt zuletzt. Der langersehnte und akribisch vorbereitete Marathon sollte nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.

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