neuer Plan – neue Strecke – neue Erfolge

Heute nun war es endlich soweit.

Die neue Saison hat begonnen. Meine erste Marathonvorbereitung seit fast 45 Jahren. Das ist schon mal ein Highlight im Leben. Da ich bisher keinen Baum gepflanzt, keinen Sohn gezeugt und auch kein Haus gebaut habe, werde ich mal einen Marathon laufen. Gegenüber vorgenanntem hat das viele Vorzüge:

  • ein Baum kann eingehen, wenn er nicht gegossen wird – ein Marathoni trinkt selbstständig, wenn ihm dürstet.
  • der Sohn kann sich vom Vater abwenden – ein Marathoni hält am Trainingsplan eisern fest.
  • ein Haus kann dich in den finanziellen Ruin stürzen – ein Marathon ist bereits ab 40 € + Reisespesen zu haben.

Genug Gründe also, mal die 42195 m unter die Füße zu nehmen.

So startete ich heute zum ersten Trainingstag zur Verbesserung meiner Halbmarathonzeit. Entsprechend dem heiligen Plan waren 4 x 2 km in Halbmarathonrenntempo zu absolvieren. Bei angenehmen 13 °C sockte ich so pünktlichst zum Auto, um mich auf die Ivenacker Seerunde zu chauffieren. Dort angekommen, warf ich alle Laufstreckenvorüberlegungen über den Haufen und entschloss mich, nach Wüstgrabow zu speiken. Die Strecke ist ja auch predistiniert für Intervallläufe. Es gibt kein Bäume, die die Navigation stören könnten. Das Geläuf ist eben, wie ein Kinderpöcker und der Wind kommt meistens von der Seite. Gesagt, getan. Bis zum Gewerbegebiet sollte die Erwärmung dauern, die mit einem Lauf-ABC abgeschlossen wurde. Welch neue Qualität.

Dann ging sie auch schon ab, die „wilde“ Post. Da mein Brotkasten kein Tachometer ist, errechte ich mir scharfsinnig, das alle 250 m in 1:04 min zu absolvieren waren, um die Zielzeit einzuhalten. Die ersten 2000 m klappte das hervorragend. Nach 8:30 min stoppte die Uhr das Intervall und befahl: 4 min Traben. Auch die nachfolgenden Intervalle liefen in den Geschwindigkeiten 4:16 min/km – 4:19 min/km und4:15 min/km wie ein Uhrwerk ab.

Was man aus dem Brotkasten alles rauskriegt

Was man aus dem Brotkasten alles rauskriegt

Das der Puls ein wenig überhöht war, ist völlig normal. Die gleiche Trainingseinheit findet in der kommenden Woche noch einmal statt. Der Vergleich sicher spannend. Zufrieden wie ein Schneider trabte ich vorbildlich aus. Mein rechter Fuß meldete sich zu Wort, vielleicht war die Idee, den alten Landrat noch mal aus dem Schrank zu holen, nicht der schlaueste Einfall. Aber zum Abendbrot gibts ja wieder ’ne leckere Gichttasblette. Die wird ’s reißen.

Zu Hause angekommen wurde dann noch ein wenig an den körperlichen Defiziten gearbeitet. Und nun geht auch schon wieder die Sonne unter. Alles in allem – ein wunderschöner Laufabend.