Auf der Waldautobahn

Der lange Lauf war heute gar nicht intensiv geplant. Es lockeres Läufchen sollte es sein. Die Länge war mit 25 km auch recht kurz bemessen, sodass ich nach gut 2:15 Stunden wieder zu Hause sein sollte. Spätes Frühstück zwang zu spätem Aufbruch. Die Verdauungszeit musste auch eingehalten werden, so dass ich die Wunschroute noch mal in „gpsies“ prüfen konnte. Einige Modifikationen wurden vorgenommen, der ganze Track auf die Uhr geladen und ab gings Richtung „Schweiz“. Ja, ein paar Hügel sollten es dann doch sein.

Das Nagetier würde seinem Namen nicht alle Ehre machen, gäbe es sich mit halben Sachen zufrieden. Somit wurde als erstes der Weg nach Retzow auf seine Belaufbarkeit außerhalb von Feldern untersucht. Zuletzt am 15. Mai getestet, sollte heute der Aufstieg geprobt werden. Alles passte perfekt. Auch der Weg im vermuteten kleinen Tal wurde gefunden. Nur das Ende war nicht ganz so schön, tauchte ich doch den kompletten rechten Fuß bis zum Knöchel in die einzige Pfütze, die den Weg säumte. Gut, sie hatte sich im hohen Gras versteckt? Kilometer 1,5 war erreicht und der Anstieg zum Ort begann. Immer schön auf dem Asphalt entlang.

Schnell durchquerte ich das Straßendorf, ein paar emsige Dorfbewohner grüßend, und folgte der Ausschilderung nach Hagensruhm. Ich traute meinen Augen kaum, als ich den Waldweg sah. Das letzte Mal, als ich das Stück Weg im Rahmen des Franzensberglaufes belief, war hier loser Split vorzufinden. Jetzt funkelte hier eine Waldautobahn. Feinster Beton, unglaublich. Ein wenig „overdressed“ erschien mir das schon. Die Straße nahm vor allem keine Ende, sodass ich dann doch noch mal ein Foto schießen musste.

bei Karnitz

Ich passierte (oder lieber streifte) den höchsten Berg der „Mecklenburgischen Schweiz“ mit 124 Metern. In Hagensruhm war dann ein wenig Wegfindung angesagt, hatte ich doch die Wald- und Wiesenwege nur per „Google-Sicht“ erstellt. Irgendwann fand ich ein befestigtes Stück, das mich nach Karnitz brachte. Hier nun gings auf Asphalt weiter, was mir aber nicht unbedingt unangenehm war. Ich umrundete die „Berge“ und genoss den herrlichen Weitblick aufs Umland.

so muss ein Laufgebiet sein

Kurz vor Neukalen, Schlackendorf mit meinen Mittagsgrillern (Salute, trinke aber kein Bier) lag bereits hinter mir, trat ich wieder in den Wald ein, der mich dann auf die Friedrich Franz Höhe führte. Lockeren Schrittes nahm ich den kleinen Hügel, der mir vor Wochen noch Mühe bereitete. Unglaublich, wie schnell man doch einen effektiveren Berglaufschritt bekommt. Ich drehte eine kleine Runde um den Stein und durchquerte, verlaufend, das Waldgebiet, stets Höhe gewinnend, um auf der L20 nach Gülitz zu kommen.

Meine Kilometerschätzung war ein wenig aus den Ruder geraten. Sicher hatte ich in den Wäldern um Hagensruhm ein paar zusätzliche Meter eingestreut.

Ab Gülitz gings den Heuweg in Richtung Jettchenshof, wo ich die absolvierten Höhenmeter, trotzdem es bergab ging, oder gerade deshalb, in den Gliedern spürte. Nachdem die Ankunftszeit verkündet konnte nun entspannt zum Auto gelaufen werden. Dieses erreichte ich nach genau 2:30 Stunden. Die Uhr zeigte 26,75 Kilometer an. Ein lockerer Lauf war’s auf jeden Fall, was die Pace betrifft.

Die absolvierten Höhenmeter sprechen eine andere Sprache. Schaden kann es nicht und solange sich kein Muskelkater einstellt, glaube ich alles richtig gemacht zu haben? Morgen werde ich sicher mal ein flaches Laufgebiet auswählen, damit der regenerative Lauf seinen Namen auch verdient.

Gestern wurde dann auch noch der erste (oder letzte?) Vorbereitungsmarathon auf den Röntgenlauf gefunden. Das Zauberwort heißt Erzgebirge … Höhenmeter sind damit in jedem Fall garantiert und die Tendenz des Abkackfaktors zeigt nach oben. Genau das Richtige für eine effektive Vorbereitung.

Alle Waldgebiete berührt? (Copyright by gpsies.com)

Ein Kommentar:

  1. Pingback:Schmerzfrei

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert