An Tagen, wie diesen.

Es ist kurz vor 19 Uhr. Ein langer Arbeitstag liegt hinter dir. Es weht ein Lüftchen, wie immer. Der Fremde würde Sturm dazu sagen. Der Regen peitscht dir ins Gesicht … Du setzt dir die Kapuze der Laufjacke auf. Schaltest die Stirnlampe ein. Es ist Trainingstag. Einer von an die 250 im Jahr. Es wird keinen Spaß machen, aber auch so ist Training. Ultratraining.

Seit Beginn des Jahres kann ich wieder mit dem systematischen Training starten. Ja, es gibt sogar einen Plan, öfter, als man im Nachhinein glaubt. Ultrarunning ist aber anders, wenn auch nicht planlos. Ich verfolge diese Struktur im Laufalltag. Lasse mich aber nicht geiseln. Mache meist mehr ;-). Ja, es gibt einiges aufzuholen und so habe ich ihn auch in diesem „Frühjahr“ bisher übererfüllt. Moderat, nicht euphorisch. Dazu tut man es schon zu lange. Man kennt sich und ihn.

Im Zweifelsfall immer der steilere ... einmal rechts bitte. Am Mümmelkensee

Im Zweifelsfall immer der steilere … einmal rechts bitte. Am Mümmelkensee

Nicht so in der vergangenen Woche. Das erste „Bootcamp“ stand an. Laufen, essen, schlafen. Auch einen Strandwalk hat es gegeben. Laufen beide Partner, ist es einfach(er). Nach dem langen Lauf am Samstag habe ich mich selten so schlecht gefühlt. Um so größer die Genugtuung nach dem Halben am Tag darauf. Tapfer durchgezogen. Fast ausschließlich Trail und ein paar Höhenmeter (500 an der Zahl) gab es obendrauf. Es war sandig, es war verwurzelt, es war erfüllend. Wenn auch 90 Minuten unter Plansoll die Woche abgeschlossen hat. Schwach eben, noch. Nur 11 Stunden trainiert.

Heute sollte es nur eine kurze, regenerative Runde sein. Seit einigen Wochen habe ich neue Schmerzen. Erklärbare, denn steigert man all zu heftig, bleibt diese nicht aus. Doch es wird erträglicher. Im weglaufen von Schmerzen bin ich ja geübt. 😉  Mittlerweile bin ich wieder dreistellig, was die Wochenumfänge betrifft. Das Minimum, schaue ich auf die Laufwünsche dieses Jahres.  Es ist ein gutes Gefühl, nicht mehr mit schmerzender Hüfte, stechendem Knie und pochendem Fuß zu laufen. Viel öfter sollte man dem Körper die Zeit zur Erholung geben. Ich wusste schon gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, ohne die Rückmeldungen.

Morgen wird es die erste Tempoeinheit geben. Mal schauen, ob ich es noch kann. Nicht, was der Straßenläufer trainiert. Zügig aufi wird es gehen. So lange, bis der Oberschenkel schmerz. Ich liebe eigentlich diese Einheiten. Auch im letzten Jahr habe ich mich oft an diese Läufe erinnert. Nachts, allein am Mont Blanc oder beim Aufstieg zu den Deseadas auf Tenerife. Training lohnt sich, mit Sicherheit. Man übersteht die langen Ausflüge besser. Oder anders? 🙂

26-01-2015 23-57-23Und wenn die Motivation einmal schwer zu erlangen ist, hilft ein Blick zurück. Manchmal bin ich dann selbst überrascht. Trotz Plantar Fasziitis 618 Kilometer im Monat zu laufen … das war eine beachtliche Leistung. Nicht durch lange Wettkämpfe verwässert. Reines Aufbautraining. Das hilft über so manchen Regenlauf hinweg 😉 In diesem Sinne keep on trailrunning.

 

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