Ein bisschen Bejenado

Pico Bejenado (La Palma) 1854 m

Nachdem wir im vergangenen Jahr auf großer Reise waren und am Silvestertag, nachdem wir La Palmas höchsten Bejenado 😉 „bestiegen“ anschließend nur noch das Grillen im Kopf hatten, konnte in diesem Jahr wieder ein Silvesterlauf stattfinden. Der einzig längere Lauf mit Wettkampfcharakter fand in Rostock statt, sodass ich meinen eigenen veranstalten musste. Meine treue Mitläuferin war bereits abgereist, sodass Solorunning auf dem Plan stand. Der Alltag kehrt zurück 😉

Heesterberg im Wolkennebel

Wie auch im vergangenen Jahr lag mein Ziel in den Wolken. Zu gern hätte ich die natürlich am Rande der „Caldera de Taburiente“ gehabt. Das Thermometer schaffte nur durch die Nachkommaanzeige den Sprung über die Null. Ideale Bedingungen für meine neue Laufjacke, die neben ihrer Regen abhaltenden auch ihre wärmende Funktion unter Beweis stellen sollte. Der Startpunkt war planmäßig erreicht und ansatzlos gings in Richtung Salem. Der asphaltierte Radweg war leicht überfroren, was dann die Salomon ein wenig überforderte. Am Rande jedoch, wo der aufgetaute Boden bereits wieder Wärme erzeugte, war ein Laufen möglich. Schnell passierte ich die menschenleeren Orte und verschwand nach knapp 5 Kilometern im Wald.

Salem = Salemmer ?

Der erste Anstieg kam in Sicht und wurde eingelernt. Weitere folgten, bis ich den Streckenhöchstpunkt erreichte. Friedrich-Franz hat hier auch schon gestanden, ist hochgewandert oder gejoggt … wir werden es nicht mehr erfahren. Hinüber gings zum Heesterberg, der vor lauter Sonne kaum zu erblicken war. Man läuft direkt in die Sonne. Wer diese Schneise wohl so angelegt hat?

Kurz und knackig geht auf den Aussichtshügel

Nun folgte das schönste Wegstück, um sich auf die Kauleiste zu packen. Ein Abstieg anfangs im Laub, später auf nasser Wiese, gespickt mit versteckten Holzstufen. Die Rutschphase wird länger, wenn man schneller läuft. So tat ich dann und kam sturzfrei am Fuße des Heesterberges an.

Der nun folgende Kilometer sollte mich erneut auf knapp 100 Höhenmeter bringen, das anstrengende Teilstück des kleinen Berglein-Laufes folgte. Da ich nicht ernsthaft vorhatte, regenerativ zu laufen, ging dann doch im 6-er Tempo hinauf. Ich verspürte wieder dieses angenehme Gefühl, wie die Anspannung und Ansammlung in der Muskulatur nachlässt, als ich km 9 erreichte.

Anheimelnd, dafür aber verdammt windig und kalt wars in Gülitz

Im steten Auf und Ab und trotzdem Höhe gewinnend näherte ich mich dem kleinen „Weiler“ Gülitz. Anfangs kaum erkennbar ists dann doch nicht zu verfehlen. Schnell, nachdem die bekannten Vierbeiner begrüßt, ist der Asphalt verlassen und schon war ich wieder unsichtbar im Nebel verschwunden.

Gülitz im Nebel

Der Waldweg versprach wieder muskelschonendes Laufen und läutete zugleich das Ende meines lockeren 16-km Ausfluges ein. Zuvor gabs noch einen kleinen Abstecher ins Unterholz. Die Wege, sind sie auch noch so fett in jeder Karte verzeichnet, sind halt nicht von Dauer, wenn man einem schweren Forstfahrzeug freien Lauf lässt und dieses Baumstämme drüber zieht.

Gülitz nebelfrei (Tags zuvor)

Erneut sturzfrei, da geschult im Unterholzlaufen 😉 , erreichte ich den befestigten Weg und keine 10 Minuten später meinen Startpunkt. Dies solls nun gewesen sein, für dieses Laufjahr. Aber was sind schon Zeiträume … Ziele sind das allein Wichtige. Und so gehts morgen schon wieder zum Neujahrslauf auf die Piste.

Ein neuer Monat beginnt und verlangt kontinuierliches Lauftraining. Der heute Vergangene war für einen regenerativen mit seinen 425 Kilometern schon wieder ganz ordentlich befüllt … Wer lange laufen will, muss lange laufen. Das ist nun mal so.

6 x 12 km bei 220 Hm = 1 SuperMarathon am Rennsteig (ungefähr). Leider fehlt der erste schöne Anstieg.