
Mein erstes Paar Laufschuhe - am Nachmittag des 9. April 2005 absolvierte ich damit meinen ersten Lauf nach der "Potato Zeit", ganze 2 km lang und ich war fix und alle.
Die Umstellung des Trainingsplanes ist nun doch schon ein paar Wochen alt und ich kann es mir nicht merken: Montag ist nicht mehr trainingsfrei. Nicht, dass ich mich auf einen lauffreien Tag gefreut hätte, ganz im Gegenteil, die Sucht greift um sich, aber der allgemeinen Erholung wegen hätte ich einen trainingsfreien Abend als wohltuend empfunden. Dies soll aber im Umkehrschluss nichts heißen. Obwohl es ganz mäßig anfing.
Momentan haben wir ja ein super Wetter. Schön schwül, Gewitter und kaum Wind. Für die Vorbereitung auf den „Marathon de Sable„, der ja in diesem Jahr schon wieder Geschichte ist, ideale Bedingungen. Doch die wenigsten haben dazu Ambitionen. Und obwohl ich manchmal so vor mich hin spinne, das kommt nicht in die Tüte. Aber auch zur TransVulcania kanns heiß werden … also raus an die Luft und losgerannt. Ich wählte heute die Laufstrecke nach Wolkenstand. In westlicher Richtung fette Regenwolken und gen Osten aufgeheitert. Ideal für die Maxfelder Forstrunde. Die schnelle Diagonale durch den Wald sollte die Gesamtstrecke von 17 Kilometern ergeben. Perfecto. Erfahrung macht klug, so dass ich mir die „Trinkblase“ auf den Rücken schnallte und da ich mein Zielgewicht eh schon unterschritten (an guten Tagen) sollten die 2 Kilo Zusatzlast auf der Hinterachse kaum nerven.
Bereits nach 6 Kilometern hatte ich ein erstes Tief. Irgendwas zog mir an den Beinen. Sie klebten am Boden und an Schrittlänge war auch nicht zu denken. So wurde ich immer langsamer (5:45 ist ja langsam 😉 ). Ich spielte bereits mit dem Gedanken der Umkehr. Hatte ich es mit dem Wiedereinstieg nach meinem ersten Ultralauf vielleicht doch ein bisschen übertrieben? Nix genaues wusste ich nicht. Somit hieß es erst mal weiterlaufen, in mich reinhorchen und abwarten.
Nach 11 Kilometern hatte ich Wüstgrabow erreicht, die Straßenbeleuchtung war bereits eingeschaltet und scheinbar ging mir da auch ein Licht auf. Ich war einfach zu langsam. Dieser Schlappschritt raubte mir den letzten Nerv. Also legte ich ne Kohle auf und pendelte mich bei ’nem 5-er Tempo ein. Und siehe da, nun gings mir wieder besser. Der Laufstil wurde wieder runder und der einsetzende Regen sorgte für die notwendige Erfrischung – herrlich, wo ich doch so gerne im Regen rennn.
Die 10 Schritte mehr, die ich pro Minute zurücklegte machten scheinbar den Unterschied. Ich fühlte mich wieder fit und agil, so musste es sein. Leider war nach gut 90 Minuten schon wieder Feierabend, aber dafür lief’s wirklich noch ganz gut. Ich hatte schon schlimme Befürchtungen nach dem Fiasko am Sonntag.
Ein Blick in den Plan sagt Regeneration am morgigen Tage um am Mittwoch im schnelleren Schritt die 15 km anzugehen.
Ich darf korrigieren (denn ich war dabei): Es war ein Kilometer. Und hätte ich nicht gesagt: „Lauf doch wenigstens bis zum ersten Kilometer“, wäre schon nach 800 Metern Schluss gewesen. Tja… aller Anfang ist schwer 🙂
Das stimmt, war schon eine tolle Erfahrung, so als alter träger Sack einen Puls von fühlbar 100 zu haben, obwohl man (aus heutiger Sicht) einen Blumenpflückenlauf gemacht hat.