UTMB (CCC) 2014 – Ein Blick zurück

muss erlaubt sein. Ich sitze im Flieger. Im Flieger zum größten Trailrennen Europas, wenn nicht weltweit. Ich lasse mich nach Genf fliegen, um von dort mit dem Bus nach Chamonix zu reisen. Hier findet alljährlich der „Ultra Trail du Mount Blanc“ statt.

UTMB Banner

Eine Laufveranstaltung, deren Laufstrecken sich auf verschiedenen Distanzen rund um Europas höchsten Berg trapieren. Ich werden nicht den PTL, nicht den TDS und auch nicht den OCC laufen. Und der Master of Trailrunning, der UTMB, ist noch eine Nummer zu groß für den kleinen Trailrunner aus dem hohen Norden.

Aber ich werde mich an 101 km wagen, die sich über 12000 Höhenmetern, davon 6100 Höhenmeter bergan, nördlich ums Mont Blanc Massiv schlängelt. Meine bisher längste Bergdistanz. Sechsundzwanzig Stunden werde ich mir Zeit nehmen dürfen und so werde ich das Rennen auch angehen (müssen).

Als ich vor gut 9 Jahren (2005) erstmals wieder anfing zu laufen, war an solche Dimension nicht zu denken. Ich musste meinen Weg finden. Über die typischen Laufstrecken des Newbies. Um nun dort zu landen, wo ich mich wieder finde. Laufen in der Natur, in der teils rauhen, weglosen Natur. Laufen ohne Tachometer am Arm, Laufen ohne wirkliches Ziel. Laufen für den Weg zum Ziel.

Ich höre ja schon auf. Doch der Moment, den sich am kommenden Freitag an 0900 näher, wird immer fassbarer. Die Dimension greifbar. Die Emotionen also größer.

Stand 22.08.2014

Stand 22.08.2014

Das Training war doch recht erfolgreich, wenn auch nicht perfekt. Aber wann klappt das schon. Da sich immer irgendein Körperteil beschwert, wenn man bereits über 2800 Jahreskilometer und fast 50 000 positive Höhenmeter gelaufen ist, ist nur zu verständlich. Physio- und Ergotherapie bescheinigten aber nichts dramatisches und somit ist ein Rennabbruch aus dieser Ecke kaum zu erwarten. Dennoch heißt es, dem Berg Respekt zu zollen. Berge verzeihen keinen Übermut.

Die im Mai gelaufene Transvulcania wird mit dem Mount Blanc Massiv nicht zu vergleichen sein. Die mentalen Erfahrungen, die ich dort sammeln konnte schon. Und auch mein letzter 100-er, im Rahmen der Horizontale rund um Jena, war nur ein klitzekleiner Meilenstein, wenn auch ein wichtiger. Hinzu kommen die ungezählten längeren Ausflüge. Nachtläufe, Tempoläufe und auch meine mentale Vorbereitung (Videos, Berichte, Erlebnisse anderer).

Ja, ich bin bereit. Ich will den Berg … nicht bezwingen, doch genießen. Ich bin auf dem Weg. Auf dem Weg zum großen Stein.

Ich werde berichten … vom Mount Blanc … vom großen Steinklotz mitten in Europa.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert