Regenschlacht

Heute sollte eigentlich alles bestens „laufen“. Der Tag begann entspannt. Arbeitstechnisch konnte ich zeitiger meinem Lieblingshobby fröhnen und bereits 16 Uhr die Laufschuhe schnüren. Heute war der Landrat dran – meine Asics Landreth. Auch die Leisetreter haben bereits 850 km unter der Sohle.

Meine Fahrradbegleitung war auch gesichert. Endlich mal keine Getränke schleppen. Und mit jemandem schwätze.

Aber das Wetter war ungnädigt. Die letzten Tage waren scheinbar zu gut. Es regnete nicht, nein es schüttete. Bereits nach 300 m tapse ich das erste mal in eine Pfütze. Mein Brustgurt hatte Anfangs auch eine kleine Macke, was sich aber wieder beruhigte. Bis km 3 war ich dann schön durchnässt, sodass es zwar nicht mehr staubte bei Laufen, dafür aber um so heftigen spritze und der Schlamm an den Schuhen klebte. Aber was solls.

Wir Runner sind ja hart im nehmen

und keine Jogger oder Stöckschzieher, die jetzt zu Hause sitzen und sich Ausreden fürs Nichtstun ausdenken.

Läufer sind Fighter. Leider konnte mein lieber, rollender Getränkestützpunkt nicht weiter folgen. Nicht nur ich war nämlich sacknass. Also hieß es, Flasche in die Hand und weiter. Bis Rottmannshagen war alles gut, ich beamte mich zwischen den Pfützen durchs Gelände. Am Friefhof von Rottmannshagen war km 7,5 erreicht und kurz darauf fing der Trailkurs an. Nicht nur, das alle Bäume rund um den kleinen Teich gerodet waren, auch das Waldstück gegenüber war total abgeholzt. Was war hier passiert? War man auf Öl gestoßen? Wurde hier Zedernholz gefunden und verscherbelt? Oder ist eine ganz schlimmer Forstschädling hier eingefallen? Ich denke irgendein Mops will hier Land gewinnen.

Weiter durch die Pampa, immer auf der verwachsenen Grasstück in der Wegesmitte entlang. Ein kleiner Seitenwechsel und zurück. Hier ein kleiner Sprung, auch mal in die Pfütze. So hangelte ich mich bis zum Asphalt nach Rützenfelde.

Endlich laufen wie ein Mensch. Der Ort ist schnell durchquert. Auch GEL-ing war hier angesagt. Am Abzweiger nach Rottmannshagen/Kittendorf zeigt die „Zwiebel“ km 10,75 an. Und auch der Waldweg, ich hatte schlimmes befürchtet, hatte einen guten Zustand aufzuweisen.

Oh, whats that. Ein neues Gebäude hatte das Licht der Welt erblickt. Ein aufgeblasenes Blockhaus, sicher ’ne Lagerhalle, wurde hier in den Wochen meines Fernbleibens errichtet. Hier war der Aufschwung Ost angekommen. War allesdings auch der erste.

Weiter gings bei gutem Tempo und leicht erhöhten Pulswerten (+2%) durch den Wald von Rottmannshagen. Kurz vom Abzweiger nach der Bauernreihe von Kittendorf galt es noch einen kleinen Anstieg von 300 m zu bewältigen doch den läuft man ja nachher wieder bergab. Von hier an war die Strecke wieder bekannt.

Voßhagen wurde erreicht und hunde- und menschenfrei passiert. Am Bushäuschen der Schwenk gen Jürgenstorf. Mehrere Autos gaben mir den Rest. Nun war ich nicht nass, sondern sack nass. Es waren aber auch lediglich noch 6 km zu laufen. Meine Trinkflasche wechselte (gefühlt) das 712. mal die Hand, durch Jürgenstorf laufe ich ja nun fast täglich, da gibts auch nichts wirklich spannendes mehr zu entdecken oder man achtet weniges drauf. Und auch der Radweg in die Metropole des Landkreises Demmin ist heute wieder nur für mich. Die letzen Meter meines kleinen Ausfluges führten mich an unserer alten Wohnung vorbei. Der Abriss ist in vollem Gange. Ich denke in 2 Wochen ist hier nix mehr zu sehen.

Zu hause angekommen gabs nur noch eins – ein warmes Bad, das ich mit heute bei ’nem 5:23 -er Schnitt redlich verdient hatte.

Morgen wird passiert trainiert (Superkompensatione, du värrstähst), um dann am Samstag zum Viertelmarathon nach Marienwerder zu reisen (Fielmannmarathon).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert