Mein heutiges Pensum, der heilige Trainingsplan weiß ja was gut für mich ist, sollte mich wieder auf die Peenhäuser Strecke führen. Die Stimmung war gut, das Wetter auch (9 km/h Wind, 5°C) und so sockte ich dann gegen 10:15 Uhr in Richtung Gülzow los.
Die Vorbereitung auf den Halbmarathon im Herbst hatte mich ja gelehrt: Nicht mal zum Essen und Trinken wird gegangen. Also war die Zielsetzung klar. Alles lief nach Plan, keine Schmerzen (und ich lebte trotzdem), keine Zipperlein die ersten 4 bis 5 km und auch keine tauben Finger oder Füße. Komisch, alles perfekt. Sicher hatte meine Zwangspause vom Donnerstag gewirkt und. Der gestrige Supersauerstofflauf hatte seine regenerative Wirkung auch erreicht.
Also wurde hinter Gülzow abgezweigt in Richtung Scharpzow. Der Weg hatte den Winter (hau bloß ab Du Frost, Schnee und Eis) gut überstanden. Jedoch hat der eine oder andere Landwirt dann doch seine Motorgabel Gassi geführt. Aber ein paar Sprünge und alles wurde gut. In Scharpzow hatte ich dann auch die erste Flasche meiner Obelix- Tranks gelehrt und ab nach Duckow.
Lange, ebene Bitumenstraße. Da geht’s mir gut. Alles noch am Platz, keine Gartengeräte unterwegs und die Ureinwohner, solche leben nämlich hier (ganz hinten), waren auch noch nicht salonfähig zum raustreten.
In Duckow fiel mir gleich der neue Fußweg auf. Na ja, sind ja nur ca. 50 m. Im letzten Herbst hatte man ja hier alles für das Projekt „Wasser aus Wand“ und „WC nicht mehr auf Hof“ getan. Das scheint abgeschlossen.
Also rum um den Dorfsee und abgezweigt am Ortsende auf den „internationalen“ Wanderweg nach Pinnow. Doch auch hier war der eine oder andere Träggerklaus unterwegs gewesen. Sprünge … . Geschafft. Rechts ab zur Ostpeene.
Jetzt gab’s endlich was zu essen. Immer nur laufen macht hungrig. Also raus mit dem Power-GEL. Und mal kräftig gedrückt. Ich war noch fit und alles landete im Mund. Nach 10,5 km ist das ja nicht immer so. Aber heute war ja „Sightseeing“-Run angesagt, da klappt das schon. Vorm Gehöft des wohl tollsten Grundstücks an der Ostpeene rechts auf den Acker – Oh.. alles top gepflegt. Super Geläuf. Noch auf die Brücke gehopst und auf die andere Seite des „Amazonas“.
Alles bestens, kein Ausrutscher – soll ja schon schlimmes passiert sein an der Treppenstufe.
Nun war der Spaß vorbei. Auf zum Erdbeerberg und rauf in die Benz. Ich hatte den tiefsten Punkt meines Sonntagsausflugs erreicht (15 Hm – Brotkasten sei Dank) und nun gings an Peenhäuser vorbei auf 62 Meter. Für uns Nord- (oder lieber Kummerower See-) lichter ein Aufstieg unbekannter Dimension. Also vorbei am Berg der Erdbeere (der sch… Sandweg hatte sich gut verfestigt) und rein in die Benz. Auch hier alles gut mit dem Weg.
Wahrscheinlich waren in Gielow die Lehrgänge für Motorsägen ausgefallen oder der Lehrende war mit seiner Motorgabel im Verbindungsweg von Scharp- nach Gülzow fest gegangen und verpaßte so den Anschuss, sodass hier keiner sein Feuerholz holen musste. Aber das scheint ja nur der Vorwand zu sein. Viel wichtiger ist der Umgang mit dem Buschmesser der Neuzeit, so scheint es. Sind ja auch wirklich zum Schnäppchenpreis zu haben, die Teile.
Auf meinem gestrigen Jogg durch die Ivenacker Eichen waren ja die Motorsägen Feties mit Sack und Pack, mit Auto und Familie auf den Wegen und im Unterholz unterwegs. Diese sehen jetzt auch so aus. Alles D … .
Also weiter durch die Benz. Das geht hier aber auch hoch und rauf auf die Bundesstraße nach Waren. 1 km noch, dann gibt’s lecker ISO-STAR-Orange.
Als umwelt bewußter Läufer (runnersworld hat’s ja auch schon gemerkt, dass es sowas gibt) achte ich nicht nur auf die km, wenn’s was gibt. Auch solche Kriterien wie – geht’s hier bergab und gibt’s hier ‘nen Mülleimer für die Reste sind fast noch wichtiger. Man will ja auch nicht zu viel Gepäck mit nach Hause bringen. Mein erstes leeres Tütchen hatte sich’s ja schon in ‘ner leeren Trinkflache gemütlich gemacht. (Muss doch mal gesacht wärn).
In Demzin angekommen war die „Höhepunkt“ erreicht und es ging entspannt durch den Ort (Menschen unterwegs) und ab Richtung Zettemin und Pinnow. Alles „rollt“ hinab bis zur neu erbauten Brücke über die Ostpeene.
Hier werden also die Aufbau- Ost Millionen verbaut. Aus meiner Sicht ein wenig überzogen das Brückengeländer. Na ja. Wenn man mal einen Elefanten mithat, kann man den getrost hier anbinden. Links ab nach Pinnow, kurzer Anstieg und eines unserer vielen Pinnow s kam in Sicht.
Die Sonne zeigte sich. Besser war’s auch, denn mein Gemütszustand war schon ein wenig angefressen. 3 Trinkflaschen waren bei meiner Ankunft in Pinnow bereits in meinem Körper, scheinbar wirkungslos, verschwunden und am Ortsausgang durfte ich nun auf dem Feldweg nach Gülzow flanieren. Streckenkilometer 18,5 ist hier erreicht.
Ich zählte natürlich im Unterbewusstsein die noch zu laufende Entfernung gar nicht rückwärts. Der „Weg“ ist immer wieder ein Erlebnis und so auch heute. Das erste Stück lässt hoffen, aber dann kommt’s dick. Auch mit den Sprüngen klappte es nicht mehr so. Na aber wozu gibt’s den „Quirls“ im Bad. Zu allem Glück gesellte sich ein frischer Wind, der scheinbar über die Felder aus Richtung Neubauhof richtig Fahrt aufholt, um sich auf mich zu stürzen. Na ja, alles Gute kommt eben aus Neubauhof (alle wissen Bescheid).
Endlich sah ich die „Weiße Villa“ von Gülzow, den LPG Block. Kurz vorm Ortseingang ist dann auch die HM- Entfernung erreicht. Also das letzte Fläschchen von Obelix- Saft aufgedreht. Ab hier ist’s ja nur noch ne Kopfsache. Meine Beine bemerkten schon die zurückgelegte Strecke und auch der Landschaftsblick war verschwunden. „Zackig“ durch den Ort gespeickt – es durfte dann wieder ein bisschen schneller sein. Nur noch 4 km bis Buffalo.
Nach 2:17 Std. erreichte ich das „Ziel“ am Gülzower Damm und merkte schon, das meine Energiereserven auf der Strecke geblieben waren.
Also super Trainingseffekt. Meine „Erbse“ wird sich’s merken und in der kommenden Woche besser gerüstet sein.
In 2 Wochen ist auch der letzte Testlauf bereits vorbei vorm Erstlingswerk in diesem Jahr. Das will vorbereitet sein.