Marathon-mani – Wieder unter 4 Stunden?

Während die Laufszene sich auf den Berlin-Marathon vorbereitete, hatte ich das Glück einen M80 befeiern zu dürfen. Zuvor jedoch gabs noch eine kleine Auflockerungsrunde durch die Felder und Wiesen zwischen Elbe und Saale. Zwanzig Kilometer sollten gelaufen werden, bevor das Mittagessen die Grundlage für den Getränkekonsum am Abend legen musste 😉 . Die Sonne verwöhnte uns das gesamte Wochenende. Am Samstag lagen die Temperaturen dabei noch im angenehmen Bereich, sodass die Armlinge nicht die schlechteste Wahl waren. Natürlich gabs den obligatorischen, neuen, ungeplanten Weg. Mehrfach sogar, doch im extremsten Fall stand ich vor einer Wiese, die im leichten Kniehebelauf überquert werden wollte. Keine 500m später befand ich mich jedoch wieder auf befestigtem Pfad.

Nach 1:45 Stunden waren die 20 Kilometer absolviert, wobei Herzilein doch recht ordentlich zu tun hatte.

Flacher gehts kaum

Am Sonntag, nach durchzechter Nacht, dann der lange Lauf. Natürlich brauchts keinen Alkohol, um zu feiern. Somit war eine Ausrede weniger zu verwenden. Kurz nach zehn gings auf die 50-er Runde, die zwar lediglich 120 Höhenmeter aufwies, dafür aber im herrlichen Sonnenschein absolviert werden wollte. Die ersten Kilometer verliefen dabei noch recht gemischt, wobei ich schon so meine Zweifel hatte, ob der Speisen- und Getränkevorrat ausreichen würde.

Nach „hölzernem“ Beginn gings nach 16 Kilometern in die erste „Zwangspause“. Ich hatte mich gerade warm gelaufen, da verlangte die Fähre in Groß Rosenburg einen kurzen Stopp. Keine 2 Minuten später war ich wieder in der Spur und mit fortschreitender Zeit stieg auch die Sonne immer höher. Als sie ihren Zenit erreichte, hatte auch ich meinen Wendepunkt erlaufen. Es war, wie berechnet, am Zusammenfluss von Elbe und Saale nahe des kleinen Ortes Barby.

Zusammenfluß von Saale und Elbe
Im Hintergrund Barby (Elbe)

Irgendwie war ich dann doch froh, dass die Hälfte der Tagesaufgabe bereits erledigt war. Nach einer Powerbar und dem Verpacken des Armkleides machte ich mich frohen Mutes auf den Rückweg. Endlich gab es den ersehnten Wind, der mich wenige Minuten zuvor nur von hinten erwischte und Abkühlung demzufolge nicht stattfand. Doch trotz Gebläse gab es die wirkliche Erfrischung nicht. Trotzdem lief ich beständig mein Tempo. Das nächste Etappenziel war wieder die kleine Saalefähre. Nach 34 Kilometern gabs dort ein kleine Erfrischung, leider nur auf den Kopf, dafür aber  mit dem herrlich kalten Saalewasser. Ich sehnte mich nach einer Cola oder dem vergessenen Energydrink.

km 34 – gezeichnet von der Hitz: nur noch 16 km

Meine Getränkevorräte (3,5 Liter hatte ich mitgeschleppt) gingen auch langsam zur Neige, sodass ich in Trabitz erst einmal Wasser nachfassen musste. Das Brunnenwasser war lecker und erfrischend in einem. Mittlerweile empfand ich den Planeten als unangenehm. Die wenigen schattigen Abschnitte reichten nicht, mein unangenehmes Hitzegefühl zu bändigen. Trotzallem hielt ich tapfer durch und beendete die Marathondistanz bei 3:59:45 Stunden. Leider sollte es nur noch bis zum 45. Kilometer so „locker“ gehen. Dann meldete der Körper allgemeines Unbehagen und beim 47. „musste“ ich sogar eine 2 minütige Wanderpause einlegen. Man war ich im Eimer. Nur der noch recht weite Weg zum Startpunkt ließ mich weiterlaufen. Die Schwächephase war bald überwunden und ich nahm mein geplantes Tempo wieder auf. Ich lief nun völlig teilnahmslos. Der Blick war auf den Schirm meiner Laufmütze gerichtet. Bloß nicht die lange Gerade entlangschauen. Die nahm aber auch kein Ende.

Endlich, nach langen 4:45:37 Stunden „piepste“ die 100. Runde und ich hatte auf zusätzliche Kilometer, denn ich war noch ein paar Schritte vom Ausgangspunkt entfernt (verlaufen hinter Calbe), vorerst so überhaupt keine Lust.

Die neuen Nimbus (Nr.13) versahen klaglos ihren Dienst

Somit war erst mal gehen und verpusten angesagt. So sah also ein 50 km Trainingslauf aus, hmmm. Nachdem mein Herzilein wieder im 60-er Bereich angekommen war, joggte ich im lockeren 6:30-er Schlappschritt „nach Hause“. Meine Verbrauchsdaten: 4,5 Liter Wasser, 1 PowerBar, 3 GELs und 4 Salzsticks.

In dieser Woche wird dann erst mal eine wohlverdiente „RECOM-Pause“ eingelegt. Das bedeutet, dass der Kilometerumfang um 25% schrumpft und auch der lange Lauf am Wochenende nach 35 Kilometern bereits ein Ende findet. Bis auf den 12-er am Mittwoch im Wettkampftempo wird „nur“ rumge-laDL-t.

Auch der heutige Tag wurde zur allgemeinen Regeneration genutzt. Morgen folgt bereits wieder ein kleiner, lockerer 20-er. Zuviel Ruhe ist dann ja auch nicht gut. Nun gilt es Kraft zu schöpfen, um den Feinschliff der nachfolgenden 2 Wochen gut zu verkraften. Ehe ich mich versehe, ist die Taperingzeit bereits wieder heran und das Kribbeln wird heftiger. Bis dahin … Ich muss jetzt schlafen.