Nicht über- nicht unter- … außerirdisch

Anders kann man diesen Laufmonat nicht umschreiben. Tapfer habe ich jede Laufeinheit im geplanten Umfang durchgezogen, dabei immer schön aufs Tempo geachtet und auch den Laufbelag sorgfältig gewählt, auch mal die Straßenseite gewechselt, wenns zu lange in der einen Richtung geneigt war. Nur so kann man verletzungsfrei 475 Laufkilometer absolvieren. Unglaublich diese Zahl. Und … Es hat richtig Spaß gemacht. Besonders die neuen, langen Läufe in unbekannter Dimension (man steht derzeit bei 50 Kilometern) habe ich ganz ordentlich verkraftet. Auch die 2100 positiven Höhenmeter sollen nicht unerwähnt bleiben. Die Details im Statistikteil.

Das dies nicht zum Selbstzweck, nicht nur, geschieht hatte ich mir nach dem Frühjahrsmarathon überlegt. Die neue Zielstellung heißt Ultraläufe. Ich glaube, dass ich dort weitere Motivation für das kontinuierliche Training finde. In vier Wochen ist das große Wochenende heran, an dem drei Halbmarathons in Folge zu absolvieren sind. Aber viel intensiver ist wohl die Vorbereitung, auch in der Empfindung. Die vielen, scheinbar nicht enden wollende Läufe. Die stundenlange Einsamkeit. Nur mit sich und seinen Gedanken. Ein Geschenk, wer das erleben darf. Zum Glück habe ich es für mich gefunden, nach sooo langer Laufabstinenz.

Heute nun der Sommertag schlechthin. Die Sonne schien den ganzen Tag. Das Thermometer wusste gar nicht, dass es solche Temperaturen im Herbst überhaupt anzeigen kann. Ich startete bei 26 °C im Schatten. Kurzes, ärmelloses Laufshirt am 30.September. Unvorstellbar. Es sollte eine lockere 18-er Runde werden. Ich wählte sehr bewusst ein recht verhaltenes Tempo. Fast 30 Sekunden langsamer als der Mittwochlauf. Zuerst gings „hinauf“ nach Gülzow. Hier durchquerte ich den Ort und folgte dem Feldweg zum alten Forsthaus. Das Waldstück war leider viel zu kurz, wo ich doch zu gerne dort rennn. Weiter nach Rottmannshagen (mit kurzer Pause 😉 ) und über Jürgenstorf wieder nach Hause.

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 Mein kleines, getragenes Trinkfläschchen leistete besonders außerhalb der Schattengebiete (90% der Strecke) gute Dienste. Ich habe trotz der 26 °C Lufttemperatur nicht wirklich geschwitzt. Der Wind kühlte optimal. Das ich mir nichts einbildete zeigte der Forerunner am Ende: 18,22 km in 5:19 min/km bei 72% HFmax. Ich muss schon wieder feststellen: Zielstellung erfüllt. Ich freu mich wirklich sehr darüber.

Morgen dann ein (kurzer) langer, da ich mich ja in der Erholungswoche befinde, ists nach 35 Kilometern dann gut. Ich stelle mir die Tollenseseeumrundung vor. Etwas profiliert und ein unbelaufenes Gebiet. Sollte ich eine Radbegleitung haben, wäre dies natürlich das Paradies. Ein wenig Abwechslung brauchts schon, denn an den freien Tagen stehen 90km zu Fuss auf dem Zettel.

Für all diejenigen, die nach neuer Motivation suchen, sicher nur was für die Süchtigen. So was findet man an lauffreien Tagen. Selbst der erfahrene Thomas Eller musste passen. UTMB war gestern, heute ist TdG.