Der totale Einbruch und das so früh.

Wochenend und Sonnenschein … So begann das Wetter bereits in den Nachmittagsstunden immer besser zu werden. Die Temperaturen etwas niedriger, als die Tage zuvor, man kleidet sich passend.

Für einen Freitag viel zu spät war unsere Wohnung verwaist. Familienrunning, spontan entschieden und trotzdem erlebnisreich. Die Rennschnecke hatte ein bissl schneller zu flitzen und meine TE sah heute Regeneration vor. Es passte also perfekt.

Krähenberge, einmal rechts hinauf bitte

Kurz vor sechs starteten wir am Waldstadion. Meine Runde begann mit einer „Überschreitung“ der Krähenberge, Regeneration am Hügel. Das Tempo moderat, der Puls unter 70 % HFmax. Ich fühlte mich gut. Als ich meine Laufpartnerin erreichte, war gerade Trabpause und unsere Wege vereinten sich erst wieder am Ufer des Ivenacker Sees. Lange währte die gemeinsame Lauffreude nicht, dann trennten sich unsere Wege. Ich folgte der Ausschilderung zum „Schwarzen See“. Das Trailrunning-Gebiet vom Feinsten. Ich entschied auf die südliche Seeumrundung. Bereits die erste Brücke brachte den Einbruch. Seit Jahren unbenutzt knackte es anfangs noch verdächtig, bevor zum Ende zu die Querbalken unter meiner Last zusammenbrachen. Ich konnte mich gerade noch an den Querbalken abstützen, sonst wäre ich 2 Meter ins Flüsslein gestürzt. Von den herausragenden Nägel mal ganz abgesehen. Laufen ist also doch nicht so ungefährlich.

ein Blick zurück. Als ich ankam war hier alles noch vollständig!

Einige Hauptabschürfungen, Beulen und momentan ein mittelschwerer Verband sind das Überbleibsel meines Abfluges. Schaue ich mir die Bilder an, bin ich froh, dass nicht mehr passiert ist. Man, war das ein Schreck in der Abendstunde.

Weiter gings durchs Unterholz auf völlig unbekanntem Weg. Ich lief, wie mir zu mute war, ohne konkretes Streckenziel. Das Vossholz wurde komplett vermessen. Teils weglos rannte ich durchs Unterholz. Nur die Sonne gab die Orientierung. Ich empfand eine Freude und Leichtigkeit, die ich so lange nicht empfunden.

Was es vor meiner Haustür alles zu entdecken gibt?

Nach 13 Kilometern war ich wieder auf bekannten Wegen und folgte diesen, einen kleinen Schwenk durchs Stadtholz eingebaut, um nach 22 Kilometern wieder zu Hause anzukommen. 2:10 Stunden war ich unterwegs. Meine spontanes Auf und Ab ergaben auch noch 180 hm. Der etwas andere RECOM-Lauf. Mental war es eine wirkliche Erholung. So muss wohl Trailrunning in Reinkultur sein. In der Badewanne entdeckte ich das ganze Ausmaß meines Brückensturzes, aber

„Schmerz ist, wenn die Schwäche den Körper verlässt!“

Morgen dann der 45-er, dessen Laufgebiet noch etwas schwammig ist, aber in Anbetracht der gewünschten Hügel wird die Wahl wohl auf die Hügelkette am Rande des Kummerower Sees fallen.

Mehr Wald geht kaum, höchstens wieder zurück (später)