Zum Jubiläum, ist ja heute in die Mode gekommen, diese zu erwähnen, schaffte auch ich es endlich einmal zum Lauf ins 25 km entfernte Waren an der schönen Müritz. Ja, ich bin mit dem Auto hingefahren 😉
Die gesamte Woche hatte ich mit den Nachwehen des Bergwerks zu tun. Die Beine fühlten sich schlecht. Eher eigentlich die Innenseiten der Waden. Man wird eben … empfindlich. Alles schwaches Fleisch, was weg muss uns so lief ich tapfer die regenerativen Einheiten herunter.
Um so spannender die Frage, wie es mir zum geplanten 25-er TDL (Tempodauerlauf) im nahen Müritz-Nationalpark ergeben würde. Ich hatte mich meinem Schicksal natürlich nicht tatenlos gefügt, sondern die Waden zweimal täglich mit „Pferdebalsam“ vollgekleistert. Selbst wenn es falsch ist/war/gewesenwäre, besser, als nichts zu tun.
Perfekt präpariert, stand ich schließlich nach Startnummernempfang in der, nur für Insider auffindbaren Turnhalle der Detloff Schule, am Start in der Boeker Straße. Immerhin noch 2 km von der Anmeldung entfernt. Da es aber nun einen GPS-Track auf gpsies.com gibt, wird dieser nun auch von den Outsidern, wie mich, gefunden.
Fast pünktlich wurden wir auf die Pendelstrecke geschickt. Hatte ich anfangs noch gehofft, mir bliebe der Asphalt erspart, hieß es zum Briefing dann schließlich, nur auf dem asphaltierten Weg zu bleiben. Schade, biete doch der Nationalpark so tolle Wege. Aber das ist das Los offizieller Laufveranstaltungen … Ideen … Einreichung … Ablehnung … mit dem Kompromiss leben. Teile der Strecke konnte ich aber neben dem Asphalt auf dem Waldboden-Grünstreifen flitzen. Na geht doch.
Zunächst sockten wir immer auf dem ausgeschilderten Radweg nach Federow. Die ersten Minuten gemeinsam mit den 5 km Läufern, die sich nach der ersten Wende verabschiedeten. Wende zwei, nach 5 Kilometern erreicht und mit „10-km“ bezeichnet. Diese war für die 10,15 und 25 Kilometerläufer das Startzeichen. Ich rannte natürlich erst mal weiter. Für mich konnte das doch nicht sein. Nein. 😉 Erst die Aufschrift der letzten Wende „HM“ rief die Erinnerung des Briefings wach. Na ja, als Hobbyläufer kann man ja nie zu weit laufen. Also waren ein paar Zusatzmeter in den Beinen. Auch was!
Auf gleicher Strecke ging es zurück. Jeder Kilometer war perfekt ausgeschildert. Einen Süffelstand mit kochend heißem Tee, Äpfeln und Bananen gab es im „Ziel“. Ich hingegen durfte zunächst die gleiche Strecke noch einmal laufen. Hatte ich mich anfangs bei einer 5:05 min/km eingepegelt, war der Forerrunner auf 5:00 min/km eingestellt.
Und es lief ganz ordentlich, sodass ich mich bei km 12,5, die 5 km Wendestelle wurde passiert, zur „Tempoverschärfung“ entschied. Die Sonne schien, im Wald herrschte Windstille und der „Eiger-Ultra“ lief auf dem MP3-Player. Das beflügelte. Schnell waren meine beiden „Magneten“ überholt und die nächsten ins Auge gefasst.
Nach 15 Kilometern, dieses Mal nahm ich die „richtige“ Wende, gings erneut zum Ziel zurück. Ich konnte auf dem Weg dorthin noch 2 weitere LäuferInnen einsammeln. Die Beine wurden schwerer, doch das konnte ich ganz gut ausblenden. Kurz vorm 2. Zieldurchlauf überholte mich der Sieger der 25-er Distanz. Seine 1:41 Std. schon mal eine Hausnummer!!!
Ich hingegen lief, nicht ohne vorher noch ein wenig Chaos auf dem Verpflegungstisch anzurichten (Bechermikado), zur 5 km Wende zurück und beschränke mich aufs verwalten der pace. Kurz vorm Ziel dann der vergebliche Versuch, eine HM-Läuferung zu kassieren. Schließlich lief ich mit erhobenen Armen nach
2:07:13 Std.
über die Ziellinie. Trainingsziel mehr als erreicht. Nach der Woche mal wieder ein Beweis dafür, was alles im Kopf entschieden wird.
Die Siegerehrung und Urkundenausgabe dann wieder in der Halle, wo auch Duschen und ein kleiner Snack zur Verfügung standen. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, die für 8€ alles bietet, was ein Tempolauf im Februar braucht. Besonders interessant wird die Strecke im sonst üblichen Schnee. Mal schauen, was der nächste Winter so bringt, vielleicht auch mal wieder Schnee.
