Nordische Kombination oder Wenn’s zu wenig regnet.

Endlich Wochenende und standesgemäß gings zur Einstimmung auf eine lockere Abendrunde. Doch ganz so gewöhnlich, wie erwartet, wurde es dann doch nicht.

Der vorläuf(r)ige Blick aufs Thermometer verriet … ärmelloses Lauf-Shirt und dünne Dreiviertel-Tight. Am liebsten wäre ich ja kurz gelaufen, doch dann hätte man mich wahrscheinlich für verrückt erklärt. Doch bei 9°C? Ich schwitzte jedenfalls, denn des Regen wegen, der bereits seit den Mittagsstunde anhielt, warf ich mir dann doch noch eine Laufjacke über.

Ich hatte mir die Trailschuhe an die Füße geschnallt, als hätte ich’s gewusst. Die ersten 1,5 Kilometer führten mich durch die schneefreie Innenstadt in unseren Stadtpark. Klein, aber fein zu Füßen unseres Schlosses. Beim ersten Schritt in den edlen Park hätte ich um Haaresbreite eine unfreiwillige Streusalzkontrolle gemacht. Mann, war das glatt. Ich konnte auf Grund meines Schuhwerks neben den befestigten Wegen laufen … Folgte der Asphaltierung nach Klockow, drehte dort eine ausführliche Dorfrunde und entschied mich am Ende des befestigten Weges für den Schwenk auf die Seerunde. Das (1.) Unheil wartete genau nach einem Kilometer auf mich, dann stand ich bis zu den Knöcheln im Wasser. Nicht nur das es regnete, nein es nebelte auch noch wie s… Ich konnte die Hand nicht vor Augen sehen. Na und das Wasser sowieso nicht.

Anfangs noch angenervt, fand ich Freude an dem eiskalten Wasser, das meine Füße super erfrischte und, da nicht mehr entweichend, anschließend im Schuh auf Badewannentemperatur anstieg. Da ständig (350m lang) neues Wasser dazukam, wurde es nicht zu warm 😉

Nachdem ich das Feuchtgebiet, wo ich mehr auf den Weg, denn auf alles andere achten musste, um nicht im Morast des Ivenacker Sees zu landen, verlassen hatte, konnte ich tatsächlich mein geplantes Tempo wieder aufnehmen und bis zum Eingang ins Gehege meine sacknassen Füße, Strümpfe und Tight bewundern, verfluchen, genießen? Zwischenzeitig hatte ich bereits meine „Augen“ verpackt. Am Rande des Sees war einfach Null Sicht. Der Regen wurde stärker, Dank Basecap aber nicht fühlbar.

Ich „betrat“ das Ivenacker Wildgehege und sah den „Schnee“ bereits leuchten. Dieser entpuppte sich als spiegelglatte Eisfläche, die mich an den Wegrand ins Unterholz zwang. Musste ich die Kunsteisbahn doch mal kreuzen, war Schlittschuhlaufen angesagt. Nach 2 Kilometern entschied ich mich für das Laufen in der wasserüberfluteten Fahrrinne des Weges. Man war das ein Run … Als ich den Wald verließ und festen Asphalt unter den Füßen hatte, war ich dann doch erleichtert, nicht gestürzt zu sein.

Regen von oben - Wasser von unten - zum Schluss noch Natureis pur

Nun konnte ich noch 2,5 Kilometer sicher laufen, um nach 90 Minuten die 14,8 km auf der Uhr zu sehen. Meine Rückansicht sah aus, wie vom Trekker überfahr’n … Das kann ja ein tolles Laufwochenende werden. Ich werde mich dann wohl doch auf den Straßen bewegen … Sicherer wärs schon, aber nicht so abenteuerlich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert