Halbmarathon mit einer Runde zusätzlich

Am Freitag ging‘s nun zum langersehnten Citylauf nach Dresden. Alles verlief planmäßig und wir waren am Freitag Abend pünktlich im Hotel.

Am Samstag gab‘s dann noch ein lockeres Läufchen an der Elbe. Wir sockten alle 3 gemeinsam vom Citybeach bis zum Rosengarten und zurück. Das Wetter war regenfrei und mit 7°C auch recht angenehm. Der Rest des Tages wurde beim Outdoor Shopping verbracht, bei dem mal ’ne richtige Stange Kohle unterm Volk verteilt wurde – Wirtschaftskrise ade.

Nicht zu vergessen natürlich die „feierliche“ Abholung der Startunterlagen in der „Goldenen Pforte“ im Rathaus zu oder von oder was auch immer Dresden. Alles klappte perfekt. Zu unserer Verwunderung wurde die Strecke verändert. Statt der angegebenen 3 Runden je 7 km musste 1 x die 3 km Runde und anschließend 3 x die verkürzte 7-er als 6 km Runde gelaufen werden. Na gut, abreisen wollten wir nicht, also machmers eben. So ’ne Baubehörde einer Stadt Dresden kann ja auch nicht wissen, wann Citylauf ist. Also hat man mitten auf der Strecke ’ne Baustelle eingerichtet. Alles Patten. Baumann’s und Clausen’s.

Der Wettkampfmorgen begann mit einem sehr schönen Frühstück im Mondpalast ( Internetauftritt Mondpalast Dresden ), da unser Morning-Fresserchen-Lokal vom Vortage, das „Cafe Europa“, von einer Reisegruppe komplett in Beschlag genommen wurde. Nach dem Schlemmermahl ging‘s ab zum Runden-Sightseeing. Alle km Schilder waren aufgestellt und die Absperrkommandos bereits auf der Strecke. So konnten wir die Runde fast komplett besichtigen und die notwendige Anspannung aufbauen.

Wieder im Hotel angekommen war die Lümpchen Frage zu klären. Es waren um die 10°C, also Hose kurz war klar. Doch wie soll der Astralkörper verpackt werden. Ich entschied mich nach langem hin und her für langes Laufshirt und armfreies drüber. Wenn die Sonne rauskommt, habe ich halt verloren – doch sie zeigt sich erst nach dem Zieleinlauf. Alles richtig gemacht.

Die Startvorbereitungen liefen optimal – ca. 2,5 km einlaufen mit Anne. Unsere „Karre“ stand nahe des Startbereichs, sodass auch der Klamottenwechsel perfekt klappte. 10 Minuten vorm Knall fanden wir uns am Start ein. Das Teilnehmerfeld war übersichtlich. Die Ergebnisliste wies 365 Finisher aus.

Punkt 12 Uhr gings los. Wir waren in der 3. oder 4. Startreihe. Da es keine Nettozeitmessung gab, waren wir so recht fix über die Startlinie geschlumpert. Nun „starb“ jeder für sich allein. Ich ging den 1. km (doch mal wieder) zu schnell an. Am ersten Kilometerpunkt stoppte ich 4:12 min/km. Was soll‘s. Da ich meinen Forerunner 2 Stunden vorm Start noch gekillt hatte, musste ich mit RS200 laufen. Hatte aber dennoch das Tempo gut im Gefühl, denn km 2 absolvierte ich bereits in 4:22 min/km. Super Zeit.

Ich hatte mir ja eine 4:24 – 4:25 -er Kilometerpace vorgenommen. Also top. Die ersten 3 km verflogen unbemerkt. Leider fand ich das 3-er km Schild nicht. Na drückte ich halt bei km 4 in 8:48 min/2km. So verging auch die erste 6 km Runde in sehr guter Zeit. Zahlreiche „Mitfahrgelegenheiten“ konnte ich nutzen, um ein gutes Tempo zu gehen. Bei km 10 war ich wieder ein wenig zu schnell. Mitläufer beflügeln halt. Mein lieber „Getränkestützpunkt“ leistete ganze Arbeit, so dass es daran nicht scheitern sollte. Auch die 3. Runde verlief ganz gut. Ich lag immer noch im Limit. Kurz nach km 14 überrundete mich der Spitzenläufer (1:05:22). Ich dachte ich stehe. Das Tempo war der Hammer, wenn man das aus der Sicht des selbst Laufenden sieht. Nach km 15, ich war bereits in der letzten Runde, stieg das Laktat in die Muskulatur. Ich musste beißen. Und km 17 und 18 forderten alles. Ich konnte nicht mehr trinken – Bröckelhusten, sodass ich mich zu einer 15 sec Geh- Trinkpause entschloss. Nach meiner Auffassung zum Zeitpunkt des Laufen  war das auch gut so, denn nun hatte ich frische „Kräfte“ für den Endkampf. Zuhause in der Nachbetrachtung sieht man das logischer Weise total anders. Die km 19 und 20 waren trotz allem Fighten pur. Aber das macht‘s ja aus, man denkt es geht nix mehr und es geht doch noch. Bei km 20 hörte ich die Rathausglocke schlagen. 1:30 Std. sind um. Aus „Aberglauben“ schaue ich ja unterwegs nicht auf die bereits gelaufene Zeit. Der letzte km lief dann vollautomatisch. Ich hatte das Ziel, trotzdem es noch nicht in Sicht war, bereits vor Augen. Die 100-te Meter rückwärts zählend war ich mir sicher, unter 1:35 Std. zu bleiben. Ich gab alles. Da war der Zielbogenluftballon. Diemal nicht luftlos, von Feuerwehrleuten gestützt, wie beim Oktober-HM.

Noch eine Kurve. … Die Zeitmatten. … Der Quittierung-Piep … geschaaaaaaft .. Meine Familie.

Arm hoch und auf die Uhr gelunzt. 01:34:33 Std. Neue Bestzeit. Herrlich. Trotzdem ich meine Traumzeit nicht gepackt habe, war ich überglücklich. Ich lies mir genüsslich meine Finishermedaille umhängen – endlich fertig. Herrlich.

Ich joggte zurück, um Anne in Ziel zu „bringen“. Sie zog ihren ersten Halbmarathon tapfer durch und kam in einer respektablen Zeit ins Ziel. Es war geschafft. Die 18 Woche Training hatten zum Erfolg geführt. Ich war wieder im 1. Drittel unter den Plazierten (105. Gesamt) und der 17. in der Altersklasse M45. Man machte mich älter.

Ergebnisliste:  citylauf_2009_halbmarathon

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