Alles wieder beim alten?

Idylle am See

Nachdem ich mich gestern wirklich zurückhalten musste, nicht die Laufschuhe zu schnüren, durfte ich heute nun endlich wieder einen Versuch starten. So bestand dann wenigstens die theoretische Möglichkeit, auch am Sonntag Morgen zu laufen. Nichts geschieht zum Selbstzweck…

Ich traute dem Frieden noch nicht, so dass ich wieder Voltaren unter die angelegte Kniebandage schmierte. Das Zeug hilft in dem Fall zwar nicht wirklich, jedenfalls nicht in medizinischer Hinsicht.

Ich sollte wechselnden Untergrund bevorzugen, so blieb mir als erreichbares Ziel ja nur der schön herbstlich eingerahmte Ivenacker See.

Alles ließ sich ganz gut an und ich konnte den Lauf wirklich genießen. Der Wind schob mich nach Klockow und verfing sich in der Ortslage in den Häusern, die meinen Laufweg schützten. Während der kurzen offenen Passage zum See empfand ich den Gegenwind sogar als Erfrischung. Nach 3 Kilometern war ich am See und kam sogar ohne Trailschuhe recht gut zurecht. Ivenack passierend war mein Beinkleid nun „mit Weg“ bedeckt. Im Gehege angekommen, hatte ich bereits 6500 Meter schmerzfrei hinter mich gebracht. Doch leider hielt das nicht bis zum Ende meine kleinen Samstagsrunde. Ich ging dann mal ein Stück, um den ungewohnten Ort des leichten Stechens zu lokalisieren. Hmmm… Irgendwie wars heute wieder anders. Man hört aber auch wirklich die Flöhe husten. Nach 5 Minuten „Sightseeing“ sockte ich weiter.

Tausend Sachen kreisten im meinem Kopf. Erinnerungen an unsere Trekkingtour im letzten Herbst wurden geweckt, als ich manchen Abend mein Bein kaum strecken konnte. Und doch hieß es am Folgetag wieder 25-30 kg zu schultern und 30 km zu laufen. Und es funktionierte auch. Ich weiß, sicher weit hergeholt und kontraproduktiv.

Ich genese aber trotzdem. 2 Kilometer vom „Ziel“ entschloss ich mich zu einer Tempoverschärfung. Ich musste meinen Körper mal ein bisschen fordern, so 14 Tage nach „Buffalo“. Also schlug ich das Marathonrenntempo an und sockte im 4:40-er Tempo der „Karre“ entgegen. Bein und Herzschlag waren ok und ich durch den spontanen „Zwischensprint“ vor dem Regenschauer im Auto.

Alles wird gut, ich dehne und kräftige, so dass eine baldige, vollständige Regeneration gelingen sollte. Der morgige Sonntag wird sich wieder ein kurzes Joggerchen bringen … wenn es beinlich passt.

Hah … Beim alten ist mittlerweile mein Wettkampfgewicht. Durch die Vogelfutterreduktion am Morgen und die Brotverknappung am Abend kann ich das Kalorienverbrachsdefizit ganz gut kompensieren. Also ein erneuter Anreiz, schnell zu genesen … man kann dann wieder richtig futtern.