Stenogramm La Palma vom 05.05.2013

Das morgentliche Aufstehen fiel heute schon etwas schwerer. Nicht der Müdigkeit wegen, sondern die vergangenen 3 Trainingstage meldeten an die Muskulatur im Oberschenkel zurück. Ein gutes Zeichen, so scheint doch etwas anzuschlagen.

Nichts Bedenkliches eigentlich und trotzdem wollte ich nichts „Schlimmeres“ provozieren und entschied nur auf eine kurze Ausfahrt. Kurz und knackig, wie sich herausstellen sollte. Nach der Mittag schob ich mein MTB aus der „Garage“ und musste feststellen, dass es schwächelte. Luft raus sozusagen, im Hinterrad. Hmmmm.

Schnell war der nicht verstandene Scherz diagnostiziert und die Armmuskulatur gelockert. Die übergebene Luftpumpe verlangte alles ab, 300 Pumpstöße machen wirklich locker.

Ich brach in Richtung Puerto Naos auf. An der Tankstelle in Todoque stellte ich fest, dass das mit der Luft-Füllstation doch nicht passte und pumpte noch mal 200 Hübe nach. Dann gings in rasanter Fahrt, den Mittelfinger immer am Bremshebel haltend, nach Tazacorte hinab. Der Wind war frisch und spürbar. Auch in der Ebene pedalierend kündigt er von der erwarteten Warmzeitauf auf der Insel. Also wenn man mich fragen tun täte, ich könnt verzichten 😉

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Wahrzeichen von Tazacorte, die Bananenplantagen im Ort

In Tazacorte verzichtete ich auf den geplanten Stop auf der Promenade mit Meer- ähh Bananenplantagenblick oder eher beides und radelte gleich in den Hafen zum Ort (El Puerto) durch. Hier war zum Sonntag der Teufel los und so verkrümelte ich mich erst mal auf die andere Seite des Ortes, durch eine herrliche Mole zu erreichen. Pause und Meerglotzing war angesagt.

Kleine Krebse waren fast die einzigen Zeitgenossen, die mir auf dem warmen Beton begegneten. Ein paar Kinderspiele später saß ich bereits wieder auf meinem Bike, um den Rückweg anzutreten.

Panorama Puerto de Tazacorte

Viel Insel für wenig Geld gibt’s hier immer bei Sonnenschein

Zuvor wurden noch die Getränkevorräte aufgefüllt, das hatte ich heute ganz vergessen oder besser, die Trinkblase zugunsten von „Kilian“ zuhause gelassen. Eineneuroachtzig für 2 Wasser und eine Cola sind mehr als fair.

Übrigens ist hier VP9 und der letzte Cut-Off bei 17 Stunden angesiedelt. Nun gings die Straße hinauf. Immer hinan … keine Ebene zum Beine ausruhen. So, wie wir Läufer es mögen. Ich passierte die berühmte Brücke über die Angustia Schlucht, der ich in knapp 6 Tagen folgen darf. Die Luft steht auf diesem Teilstück des Rennens. Konnte mich gar nicht mehr so an meinen Testlauf vor 7 Monaten erinnern. Das machts also so schwierig, so kurz vorm Ziel.

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Schlussabstieg zu VP9 – Wasser auffüllen. Der letzte windlose Abschnitt wird hart.

Ich strampelte tapfer die Serpentinen hinauf und erst als ich den GR130 wieder erreichte, um das letzte Stück Asphalt nach Los Llanos zu befahren, musste ich vom Rad. Eine Achilles-Sehnen-Abreiß-Steigung lässt kein fahren zu. Ein Läufer begegnete mir noch auf diesem Abschnitt, abwärts laufend und mich keines Blickes würdigend. Ich sah wohl sehr schwach aus? 😉

Eine Ehrenrunde durch Los Llanos beendet meinen Kurztrip. 25 km mit gut 500 Höhenmetern halten die Muskulatur bei Laune. Die Strecke wie immer hier oder direkt hier.

Auf anraten meiner besten Laufberaterin werde ich wohl morgen mal einen vorsichtigen Jog wagen. Nix dicket. Einfach mal von Puerto Naos nach El Remo. Duathlon sozusagen 10-12-10.