In 12 Wochen und 1 Tage startet das Warmup zur Transvulcania 2014, die Vertikal Kilometer von Puerto de Tazacorte nach El Time. Ich hingegen sitze mit Fußbandage und Tape am rechten Fuß, recht minimalistisch laufend, vor den Videos der Trailrunner und kann selbst nicht so, wie ich gern möchte.
Aber es ist ja noch genügend Zeit, sich auf den Frühjahrshöhepunkt vorzubereiten. Die Heilung der überdehnten Sehnen schreitet voran. Ein etwas zügiger Trainingslauf sollte heute die Tauglichkeit für den lockeren Marathon unter der Erde bringen. Alles fühlte sich (zum Glück) verdammt gut an.
Am Wochenende waren wir mal wieder in Dresden. Das erste Mal in diesem Jahr!!! Nach einem kurzen Tempolauf am Samstag, der immerhin 13 km auf die Habenseite brachte konnte ich endlich einmal die Waldschlösschenbrücke belaufen. Noch dazu auf den erst kürzlich freigegebenen Treppen vom Elbe-Radweg aus.
Überraschend und nicht unwillkommen ergab sich am späten Abend eine „Mitfahrgelegenheit“ ins Elbsandsteingebirge. Von langer Hand vorbereitet 😉 gings am Sonntag nach dem Frühstück ins 45 min entfernte Rosenthal, um den höchsten Berg des Elbsandsteingebirges zu erklimmen. Das Projekt stand bereits seit Oktober auf der Wunschliste, doch Borsberglauf und LadiesTrail waren seinerzeit attraktiver, als der Soloschlupp auf 723 m Höhe.
Dies sollte nun völlig überraschend nachgeholt werden. Kurz nach acht schulterten die Salomonerie ihre Rucksäcke und es ging auf gemütlichen Pfaden, genau das Richtige für die angeschlagene Fußmuskulatur, in Richtung tschechischer Grenze.Mit Ulf hatte ich einen ortkundigen Elbsandsteiner an meiner Seite. Um Navigation musste ich mich überhaupt nicht kümmern. Das „etrex“ war nicht einmal eingeschaltet. Langsam Höhe gewinnend kam der fette Tafelberg in Sicht, den wir nach halber Umrundung dann schließlich auf vereisten Pfaden beliefen, betippelten und schließlich bestiegen.
Oben angekommen gabs sogar ein wenig Schnee. Leider vereist, verharscht. Kreuz gefährlich und easy going war angesagt, um sich nicht zu verletzen. Nach kurzem Stop, den MustKnipsFotos und aufsaugen der wunderbaren Aussicht gings wieder hinunter. Kurz vorm Ende des Abwärtsweges galt es noch einer Wandergruppe auszuweichen, was meinem Fuß nicht sooo gut gefiel. Der ebene Asphalt bis zur Grenzplatte sorgte für Erholung.
Auf traumhaften Wegen gings nach Ostrov hinunter und zu den top Aussichtspunkten wieder hinauf. Das Wetter hielt. Die Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt und trotzdem ein sehr angenehmes Laufen. Als wir endlich die Ebene erreichten gings dann auch mal ein wenig zügiger. Man will ja schnell wieder zum Trail kommen. Zur Halbmarathonzeit querten wir ein zweites Mal unseren Aufstiegsweg, um zum letzten und schönsten Highlight auszuflügeln.
Die Herkulessäulen waren einfach ein traumhafter Abschluss eines wunderschönen Laufes in ein vollig neues Laufgebiet. Danke Ulf, für die Führung und die angenehme Begleitung. Die ganzen Hügel und Täler zu sehen … man müsste mal Zeit haben. Alles einfach mal ohne Zeitdruck ablaufen zu können. Irgendwann wird sich die Zeit dafür finden (müssen).
Nun heißt es Blick nach vorn. Am Wochenende gehts ins 500 Kilometer entfernte Erlebnisbergwerk Merkes zu meinem 2. Untertagemarathon. Bereits vor einem Jahr verirrten wir uns in das Salzlabyrint hinter Eisenach. Auch Corinna lockte der Mittelpunkt der Erde und einige sächsische Trailrunner werden „auf dem Vulcan“ laufen … es wird toll werden. Mit gut 700 Höhenmetern auch ein Hauch von Berg unterm Wald, dem Thüringer Wald.
Die Laufstrecke gibts hier