Selbstversuch beendet

Der diesjährige Geburtstag enthielt eine besondere Überraschung. Meine Lieben haben alle Mäuse zusammengekratzt und mir einen Laktatstufentest mit Spiroergometrie in die Geschenkbox gepackt. Ich hatte lange damit geliebäugelt, doch aus Kostengründen weiter auf dem Selbsttest beharrt. Man läuft Marathon und mehr und guckt, ob mans aushält. Ärztlicher Beistand oder Begutachtung ausgeschlossen. So tun es sicher tausender Marathonis in dieser Welt. Seit heute gehöre ich nicht mehr zu ihnen.

Nach ausgiebigem Schlaf und reichhaltigem Frühstück gings auf die weite Reise zum Olympiastützpunkt nach Rostock. Dr. Sasse erwartete mich bereits, ich allerdings fand das Labor nicht. Nach einigen Telefonaten (besonders lieber Dank an Juliregen) und persönlicher Abholung an der „DKB-ARENA“ fanden wir dann doch zueinander. Man nahm sich wirklich Zeit, erklärte alles sehr ausführlich und nach gut 20 Minuten Vorbereitung war ich dann gefragt.

Gesichtsmaske auf, Brustgurt um und ab gings im Wandertempo (7 km/h) auf die erste 5 Minutenrunde. Am Ende der Belastung, der ja anfangs nicht eine körperliche war, wurde Blut gezockt und weiter gings mit 1,5 km/h Temposteigerung. Das Ende der Steigerung ist bei 19 km/h erreicht. Leider schaffte ich das nicht, sondern nach 7 Stufen (16 km/h) war mein Laktatstufentest beendet. Da ich das letzte Intervall nahe meines (bisher angenommenen Maximalpulses) lief, durfte ich bereits nach 3 Minuten in die Erholungsphase wechseln. Herr Sasse sah das Leiden bereits auf dem Notebook.

Nachdem ich mich gereinigt hatte, war der Fachmann auch mit der Auswertung soweit und wir gingen mein Körperabbild durch.

– Ich kann meinem liebsten Hobby weiter fröhnen, gesundheitlich unbedenklich.
– Ich kann lange laufen.
– Ich kann sehr schnell Laktat abbauen.
– Ich bin kein Sprinter.
– Meine Lungenfunktionen sind vorbildlich (120 – 187% Soll)
 

Nach gut 2,5 Stunden hatte ich meinen „Arztbesuch“ beendet, war natürlich super erfreut über die positiven Ergebnisse, weis jetzt, wo ich stehe und habe meine individuellen Trainingsbereiche schwarz auf weiß.

Mein langes Läuflein habe ich dann doch auf den morgigen Tag verschoben, denn dass ich so gefordert wurde, war mir dann doch nicht ganz bewusst. Somit kann ich morgen super ausgeruht und ohne Zeitdruck meine viereinhalb Stunden laufen gehen. Na und die Aalbuder Fähre wird auch nicht geschlossen haben.