Immer wieder de sables – Gran Canaria Februar 2018

Nach dem gestrigen Einkaufs- und Wandertag heute endlich wieder etwas anspruchsvolles. Bereits zum dritten Mal in Folge heißt es Dienstag Vertikal-Training beim Besuch des kleinen Strandes bei Tazartico. War er vor 10 Jahren noch ein Geheimtip, steht er mittlerweile in jedem Wanderführer, ist sogar in einen offiziell ausgeschilderten Streckenwanderweg eingebunden und kann sich an seinem Beginn vor lauter Schildern gar nicht retten. Verfehlen kann man ihn jedenfalls nicht (mehr).

Einzig die Wegstrecke und seine Beschaffenheit hat sich seit meiner Erstbegehung nicht verändert. Es ist immer noch verdammt anstrengend, legt man doch auf den ersten 1,8 Kilometern den Hauptanteil an Höhenmeter zurück, Dazu ein gerölliger Weg, der den ungeübten mehr rück- als vorwärts bringt. Ohne Stöcke nicht zu betrailrunnen. Wandern kann mal freilich auch. Aber das dauert …

Ich startete mit der Sonne im Rücken, damit es nicht zu leicht wird. Und Klara brutzelte schon ganz heftig, kurz vor ihrem Höchststand. Steht man dann endlich in dem kleinen Durchgang, kann man das „Ziel“ schon fast sehen. Noch schnell 4 Kilometer bergab bis zum feinsandigen, schwarzen Sandstrand von Gui Gui Beach, wie ich heute gelesen. GuiGui sein kanarischer Name. Nicht weniger anspruchsvoll. Wandern möchte ich den trotzdem nicht. Runterrennen ist aus meiner Sicht die verletzungsärmste Variante. Stöcke sollte man aber dabei haben. Machts leichter.

Heute war der Wasserstannd des Atlantic etwas niedriger, sodass ich erstmals seit meiner permanenten Belaufung der Strecke auch den weiter rechts liegenden Strandteil über ein paar Felsen kletternd erreichen konnte. Ein bissl nasse Füße/ Schuhe gabs trotzdem, der Ozean möchte das idyllische Strandstück für sich allen haben. Ganze 600 m beträgt die Gesamtlänge. Beeindruckend. Und ich hatte ihn mit 2 anderen für mich allein. o.k. ein Aussteigerpäarchen baute an ihrem trauten Heim am Güigüi-advanced. Aber das ist ja geheim.

Irgendwann wird dann der Abstieg des Hin- zum Aufstieg des Rückweges. Ich folge zuerst der Ausschilderung nach Agaete (glaube ich) and zweige erst am Barranco zum Starand ab. Dabei erlebt man einen wunderschönen, laufbaren Panoramaweg, der den gesamten Barranco quert.
Ich stieg also wieder auf. Einige Wanderer hatten sich an Ab- und Aufstieg gemacht. Was es für mich leichter machte, keine Schwäche zu zeigen. Eine Wohltast, wenn man endlich zum zweiten Mal wieder auf dem „Gipfel“ steht. Die zwei Kilometer zum Startpunkt ist man zwar auch nicht wesentlich schneller, dem Geröll und Gestein geschuldet. Doch das Herz schlägt nicht bis zum Hals.

Nach 125 Minuten hatte ich die 1850 hm (kumuliert) absolviert. Alles fühlte sich noch gut und schmerzfrei an. Dann wollen wir mal mit tapern anfangen. Also morgen, nach dem letzten 2h Läufchen.

Der Rest des Tages war eine wunderschöne Reise nach Artenara über die GR 210 oder 220 oder weiß der Fuchs und ist auch sowas von … Das baden nach dem laufen hab ich in einem kleinen Gebirgsbach erledigt. Auf 300 Metern herrschten noch hochsommerliche Temperaturen und ein passender Gumpen, der mich fasste, war auch schnell gefunden.

Weiter ging es bis Artenara, wo mich kalte 10 Grad erwarteten. Halbzeit übrigens beim TGC 125k, wie mir mein Track auf der Laufzwiebel verriet. Da der direkte Weiterweg nach Tejeda wegen Steinschlag gesperrt, fuhr ich über das Cruz Tejeda in den kleinen Ort. Bisher nur laufend bekannt, entpuppte sich die Landschaft als wirklich sehenswert. Wie so oft herrschte hier oben Nebel, die Temperaturen auf 1600 m um die 5 Grad. So habe ich das vom TGC 2016 auch in Erinnerung. Wir haben uns in der Nacht hier oben den A … abgefroren.

Der Nebel lichtete sich, als ich die Wetterscheide am Cruz Tejeda passierte. Traumhafte Postkartenmotive machten die Fahrt zum Intervall. Obwohl die Sonne hier erst um 1900 untergeht, hatte ich Mühe, das Auto bei Tageslicht einzuparken. Nix dran an so einem Urlaubstag … aber erlebnisreich ohne Ende. Ich bin hin und weg.