Genusslaufen

Begrüßt man so die Läufergemeinde am Morgen?

Am Wochenende, wenn das Tageslicht während der freien Zeit zur Verfügung steht, wird natürlich gelaufen. Die heutige lange Runde war etwas kürzer geplant. In Summe sollte es dann doch an die Halbmarathondistanz heranreichen. Nichts Aufregendes für uns Langläufer, also musste etwas Schönes und/oder Unbekanntes her. Was fürs Auge sozusagen.

Ich hatte alles perfekt vorbereitet: Laufstrecke auf die Uhr geladen, Trinkrucksack gefüllt, Handy geladen und auch der Start verlief pünktlich. Der morgendliche Nebel hatte sich zurückgezogen und die Sonne stand kurz vorm Durchbruch. Zu perfekt. Murphys Gesetz galt auch heute, denn das Handy lädt immer noch. Sollte mittlerweile auch voll sein 😉

In Remplin angekommen gings auch gleich los, die bekannte Strecke nach Hohen-Mistorf hinauf. Als die Sonne sich endlich zeigte, ich hatte den Ort bereits im Blick, wurde es Zeit für ein (Beweis)foto. Schade, das Vergessen wurde bemerkt. Der kleine Ort war schnell passiert. Mehrere Wege führten nach Teterow, meinem Umkehrpunkt. Glücklich, wem die Laufuhr den Weg zeigt. Ich passierte den Findlingspark und erkundete neues Laufgebiet. Vom Hardtberg aus bereits gesehen, so sollte ich mich heute an den Teterower See begeben. Der Laufweg war ein herrlicher „Plattenweg“, einer der Nachwendezeit. Ich wählte trotzdem den kleinen ausgetretenen Pfad neben dem Fahrweg. Die Gelenke danken es dir auf Dauer.

Schnell war kam der nächste Hügel in Sicht, den ich, dieses Mal noch, umlief und der sogar einen beschilderten Namen trug. Silberberg hieß der kleine Knubbel. Vorbei an seinem Aufstiegspfad gings nach Teschow hinab, das ich nach 6,5 Kilometern erreichte. Mein Weg führte mich direkt „auf’s“ bekannte Golfhotel und weiter durch den herrlichen Park den Seeweg entlang auf eine kleine Seebrücke, die in den Teterower See hineinragte. An seinem Ende wurde gewendet und weiter gings nach Teterow. Der herrliche Plattenweg setzte sich fort. Ich lief durch wunderschön gepflegte Wiesen. Wenig später ging der Weg in einen Kieselweg über, der mich zu einer  kleinen Landstraße bringen sollte (und dies auch tat). Selbst hier musste nicht, wie in der digitalen Ansicht zu Hause vermutet, auf dem Asphalt gelaufen werden. Ein Kieselweg verlief am Straßenrand, der mich bis zum Umkehrpunkt führte. Am Ortseingang, es ging an einer Gartenanlage entlang, gabs das leckere Redbull und wenig später, an der Bahnschranke stehend, eine noch leckere PowerBar. Wenn schon der Ausflug ein kurzer, so sollte es mir wenigstens versorgungstechnisch an nichts fehlen.

Nun begann das edelste Stück Radweg, das wir seit mehreren Wochen besitzen. Feinster Asphalt, nur für Radler und Läufer. Die horizontale Neigung des Weges war, wie so oft, too much für den Langstreckler. Man kann eben nicht alles haben. Die Vertikale hügelte sich schon ganz prächtig auf den Koppelberg hinauf, noch schöner verlief der Weg nach Niendorf hin. Meine Pace hatte ich gefunden und die lief ich dann auch wie ein Uhrwerk. Nur das kleine Herzilein hatte damit so seine „Probleme“. Tchja, das Leben ist nicht immer glatt und eben.

Für ein Hügeltraining kann man hier schon eine Weile hin- und herpendeln.

In Neu-Panstorf wars dann aber „geschafft“ und es ging nach Alt-Panstorf hinab und weiter zum Startpunkt zurück. Die Dunkelheit, es war ja bereits nach vier, war bereits in Ansätzen zu erkennen. 15 Minuten später war ich dann am Auto und die Dunkelheit auch. Damit hatte ich dann wirklich nicht gerechnet, dass es schon so schnell geht. Und der Zenit ist noch nicht erreicht. Meine Regeneration vom Freitags- auf den Samstagslauf muss dann wohl um einiges verkürzt werden. Man kann natürlich auch Freitag am Morgen rennen. Doch, wie sag ichs dem Arbeitgeber? Kommt Zeit kommt Rat.

Für heute wars nach 21,1 Kilometern vollendet. Die Geschwindigkeit passte mit 5:23 min/km perfekt zum 74-er Puls. Na und die 160 positiven Höhenmeter sind auch was Hilfreiches. Einziger Wehmutstropfen sind die fehlenden Bilder. Aber sicherlich werde ich nicht das letzte Mal in Teschow gewesen sein. Morgen wird regenerativ gelaufen. Da die Rennschnecke auch laufen darf, sind der Wahl von Laufzielen wieder Tür und Tor geöffnet.

Neue Wege braucht das Läuferherz (Copyright by gpsies.com)

* herrlich war im Angebot