Wir fliegen …

Er fliegt (mal) wieder. Natürlich bin ich kein Viel- wohl aber ein Oftflieger, sollte es diesen Begriff überhaupt geben. Nicht allein, dieses Mal und Taaage vor dem eigentlichen Highlight geht es in die Alpen. An den Fuß des Alpenhügels schlechthin. Runter an den Mont Blanc.

Wir verbringen endlich mal wieder einen gemeinsamen Jahresurlaub zusammen. Leider passt es bei meiner Frau nicht oft, beruflich bedingt, dass sie mich begleiten kann. Die Veranstalter „meiner“ Läufe könnten sich aber auch wirklich mal mit dem Ferienkalender des schönsten Bundeslandes beschäftigen.

Obwohl es noch dreizehneinhalb Tage Zeit hat, an den Start zu gehen, kreisen die Gedanken natürlich bereits darum. Das Laufjahr war eher durchwachsen. Begann irgendwie viel zu zeitig oder hörte gar nicht auf. Doch, in einem Monat bin ich gar nicht gelaufen. Nur 100 km durch die Landschaft gesockt, die Spinnweben zwischen den Beinen wegjoggen. Und im Dezember letzten Jahres ging es dann los. Aber darüber habe ich ja bereits ausschweifend berichtet.

Anflug ... man unverkennbar, der höchste Berg der Alpen

Anflug … man unverkennbar, der höchste Berg der Alpen

Es ist der Höhepunkt meiner bisherigen Laufgeschichte. Entsprechend aufgeregt bin ich dann schon. Klar, weiß ich, was ich kann und ich weiß auch, was nicht. Nach dem Mont Blanc 80 habe ich das Training anders strukturiert oder überhaupt. Viele lange Sachen, weniger Hügel, dafür anspruchsvolle Laufuntergründe. Fällt im MdS-Trainingsareal auch nicht schwer. Sand haben wir genug und auch um die Ecke. Mehr gelaufen und auch mal wieder ein paar 5-6 Stunden Läufe. Ich bin, was ich noch bei keinem UTMB-Event, CCC und TDS darf ich bereits als gefinished „verbuchen“, getan habe, recht frühzeitig mit Rucksack im Vollausbau unterwegs gewesen. Das macht langsam, klar, schafft aber zugleich Sicherheit. An die 40 Stunden mit einem 3-4 kg Gepäck unterwegs zu sein sollte man im Alter mal ausgiebig getestet haben. Und doch war ich zum Schluss unsicher und hab die 5l-Bärbel aus der Mottenkiste geholt. Die Auswahl groß, was da in der Laufrucksackecke hängt. Ich bin mir immer noch nicht ganz schlüssig. Beide Kandidaten befinden sich im Koffer.

In dieser Woche dann ein wenig Tempo. Was man nach 3000 Vorbereitungskilometern Tempo nennt. 4:45-er pace mit 77-er Puls und es ging nicht schneller, rein muskulär gesehen. Aber das reicht mir. Lange kann ich wohl, ob die pace reichen wird, werden wir sehen. Ich muss nach vorne schauen. Es sollte langen. Es muss langen.

Ich war in den letzten Wochen, entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten, zu Hause unterwegs. Nach ein paar abgezählten Wochenenden in der Toskana des Ostens nur in unserer Schweiz unterwegs gewesen. Neue Orte kennengelernt oder alte auf neuen Wegen entdeckt. Das schafft Vertrauen. Schafft Sicherheit. Mental so wichtig. So meine Überzeugung.

In knapp 30 Minuten werden wir landen und nach 90 Minuten am Ort des Geschehens sein. Schaue ich aus dem Fenster, kann ich bereits die ersten weißen Alpengipfel sehen. Ich bin so froh, endlich wieder hier (dort) sein zu dürfen. Nach langen 7 Wochen Bergabstinenz. Es wurde wieder mal Zeit. Zeit auch für Urlaub, Erholung, tolle Sachen unternehmen, (bis sieben) ausschlafen. Was man im Urlaub eben so tut. Ja, auch noch ein bissl laufen. Was aber bei einer Begleiterin, die ihren ersten Marathon vorbereitet nicht ins Gewicht fällt. Und Akzeptanzprobleme gibt es in der Konstellation kaum. 😉 Das Leben ist doch ein Geschenk, oder?

Ankunft und das bei Traumwetter - unser Hütte für die nächsten 16 Tage

Ankunft und das bei Traumwetter – unser Hütte für die nächsten 16 Tage

Ich werde berichten, aus dem Chalet mit Breventblick, mit Gletscher Blick, mit Mont Blanc Blick. Also aus dem Trailrunners Paradies.

Allles verlief planmäßig. Shuttle nach Chamonix mit 5 min Zeitreserve bekommen. Nur der Aufstieg von der neuen Haltestelle des Bosson-Busses zum Chalet etwas schweißtreibend. Bleibt ja aber genug Zeit zur Erholung.

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