Auslosung UTMB 2020

Das alljährliche Ritual Mitte Dezember war bereits nach der Anmeldung entschieden. Zwei Jahre in Folge hatte ich kein Losglück, somit ist man im dritten Jahr automatisch gesetzt. Voraussetzung, man hat die notwendigen Punkte für eine qualifizierte Anmeldung. Mittlerweile benötigt man 10 Punkte aus 2 Rennen. Ist man laufend international unterwegs, ist die Punktesammelei kein wirkliches Problem. Lediglich die Weichheit einiger Laufveranstalter stellt das Problem dar, die einen Wettkampf (oftmal viel zu früh) absagen oder kürzen. Dann stehste dumm da 🙂

Seit 17. Dezember 2019 steht meine Teilnahme fest … lange habe ich überlegt, ob ich mich nach 2 Versuchen noch einmal an die 2 Nächte rund um den großen, weißen Klotz wagen soll. Noch einmal eine intensive Vorbereitung auf die 20.000 Höhenmeter. Noch einmal lange laufen, um die 171 Kilometer so lange, wie möglich genießen zu können. Kennt man das Leiden, welches dich erwartet, geht man nicht leichtfertig an solch eine Entscheidung heran. Ich kenne es, besonders in der zweiten Nacht. 🙁 OK. Ich tue es noch einmal. Mit allem zipp und zapp.

Dazu habe ich mir eine ganze Reihe guter Vorbereitungsläufe herausgesucht … ich hoffe, dass es dann zu einem finish reicht. Ich denke, das vergangene Jahr hat mich mental weit voran gebracht … das wohl entscheidende Puzzlestück im fortgeschrittenen Laufalter, wenn so manches Mal die Zipperlein überwiegen.

Der August in Chamonix ist bei mir bereits seit 2014 fester Bestandteil im Laufkalender. Zur UTMB- Woche mit seinen Laufevents kommen noch 3 Starts beim legendären Marathon du Mont Blanc 90 km. Eines der schwersten Rennen im französischen Trailkalender. Auch hier habe ich eine Negativbilanz der Zielankünfte … Thats it. Und trotzdem zieht es mich immer wieder in die Bergstadt am Fuße des Mont Blanc. Man muss dort sein, besonders wenn sich die Traillaufwelt dort trifft. Wer es einmal erleben durfte, wird es lieben. Wem es anders geht, ist entweder ein Labersack, kennt es nicht oder kein Trailrunner. 😉 Dazwischen gibts nix, so meine feste Überzeugung. Hinfahren, gucken, besser noch: machen. Thats it.

Und all denen, die kein Losglück hatten sei gesagt. Es gibt wichtigeres, als gleich ein der Hand des Auslosenden zu landen. Mühseelig ernährt sich das Eichhörnchen. Und nach 3 Jahren ist es mit Sicherheit geschafft, fair. Ein Alternativrennen für eines der UTMB- Events? Gibt es nicht, maximal ein Trostpflasterrennen. 😉 Alles andere ist Zweckoptimismus. Aber Eigensuggestion ist ja bekanntlich enorm wichtig im Zirkus der langen Ausflügeleien.