Die ganze Nacht Kohlen geschleppt …

So ungefähr könnte man meinen körperlichen Zustand beschreiben. Nun aber der Reihe nach.

Der Sonntag ist endlich wieder Langlauftag. Die Vorfreude auf das langersehnte Event ließ mich am Sonntag bereits vor dem Wecker klingeln aus den Federn „hüpfen“. Das „Vogelfutter war schnell verspeist, so dass mir noch ne knappe Stunde zum Verdauen blieb, bis der geplante Start um halb sieben dran war.

Doch diese Zeit war wohl nicht lang genug, denn mein Körper hatte die ersten Kilometer mit Mahlzeit verarbeiten zu tun. Die Strecke bis Gülzow führte mich mit 63 Metern zum höchsten Streckenpunkt. Hier hatte ich erstmals Gelegenheit, der Trinkweste eine Kleinigkeit zu entlocken – hm lecker, kaltes Wasser.

Nun war der Streckenverlauf zu entscheiden. Also eigentlich gings nur um die Wahl zwischen im oder gegen den Uhrzeigersinn. Ich entschied mich in Richtung der Uhr. Ich redete mir ein, so herum ist’s leichter (höhentechnisch gesehen).

Mehr Höhenunterschied geht in unseren Breiten nicht

Als ich nach 11 Kilometern in Demzin den höchsten Streckenpunkt zum zweiten Mal erreichte, war ich bereits wie erschlagen. Doch ich hielt tapfer durch. Unterstützt wurde ich durch die bergab führenden Streckenverlauf auf den  folgenden 4 Kilometern.

Nach 15000 Metern querte ich letztmalig die Ostpeene und hatte nun den Anstieg vor mir. Das schlauchte wirklich. Die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite – ich mich nicht. Obwohl mein Tempo recht langsam, hatte ich wirklich tu tun. Meine Muskulatur war die Belastung einfach noch nicht gewohnt. Glücklicherweise war der lange Lauf nur 2,5 Stunden lang, dessen Ende dann auch eine wirkliche Erlösung war.

Schlechter hatte ich mich bisher nur nach meinem ersten 35-er vor knapp einem Jahr gefühlt. Nach schneller Dusche und einige Bananen später saßen wir im Olympiastadion unserer Hauptstadt, wo wir Zeuge wirklich herausragender Leistungen wurden.

Besonders interessiert verfolgte ich natürlich die Laufwettbewerbe, wo es über 800 m einen neuen Weltrekord (nach 13 Jahren 1:41:09 min) durch David Rudisha und über die 3000 m eine neue Weltjahresbestleisung durch  Tariku BEKELE gab (07:28:99 min).

Ich trainiere aber trotzdem tapfer weiter, denn in der kommenden Woche wirds schon wieder besser gehen. Erfahrung macht klug. Ich hatte schon fast vergessen, wie hartes Training ist. Bei langen Läufen merkt man gleich, wo die Grenzen sind.

Hier noch ein bisschen was fürs Auge: