Leipziger Seenplatte

Das vergangene Wochenende bescherte mir eine Rückkehr zur alten Wirkungsstätte. Nach 2 Jahren konnte ich mal wieder in bekannter und doch (fühlbar) neuer Umgebung Laufen. Wenn man in den Alterklassenbereich jenseits der M40 aufgestiegen ist, gehören Klassen- oder Seminargruppentreffen zu einer guten Tradition. Und so war es am Wochenende mal wieder soweit.

Wir reisten am frühen Freitag Nachmittag in die Messestadt Leipzig. Nach kurzer Pause hieß es Laufsachen an und ab durch die Mitte. Da die Umgebung ja bekannt, konnte ich zielgerichtet zum Startpunkt meines zügigen Dauerlaufs aufbrechen. Dieser befand sich nahe des Cospudener Sees, einem gefluteten Tagebau. Ich entschied mich für die Runde entgegen der Uhr.

Nach einer verkürzten Erwärmung ging es dann auch gleich zur Sache. Ich spulte die Kilometer in einer recht guten Pace ab und auch die anderen Messwerte passten zur Vorgabe. Sicher lag es an dem allgemeinen Wohlbefinden, die eine neue aber dennoch bekannte Laufstrecke so mit sich bringt. Auch der Wettergott hatte ein Einsehen und schickte Sonne satt. Nach 47 Minuten war der schnellere Abschnitt geschafft und ich trabte zum Auto.

Am Samstag durfte ich ja nur ne kleine Runde zur Regeneration drehen. Logischerweise gings wieder an den See. Die 50 Minuten im SL-Tempo reichten leider nicht für eine komplette Runde. Also hieß es am Pier 1, dem Treffpunkt für unser Abendprogramm, umdrehen.

Der Abend ließ dann doch das ein oder andere Glas Vino Tinto in meinem Körper verschwinden, sodass ich nicht all zu große Erwartungen an meinen langen Lauf am Sonntag stellte. Nach 450 km Autofahrt und einem kurzen Schläfchen, denn die Nacht war kurz, gings dann gegen 16 Uhr auf die bekannte Strecke. Wieder konnte ich eine Fahrradbegleitung motivieren. Lieben Dank dafür.

Ich weis schon, wie gut es mir geht und wie besch … es wohl ist, mit Geschwindigkeiten kaum schneller als 10 km/h auf dem Drahtesel zu sitzen. Ich war begeistert.

Das Wetter war mal wieder wie im Spätsommer, sodass ich nochmal, wer weiß wie lange noch, ärmellos laufen konnte. Auch nach den ersten 10 Kilometern ging es mir immer noch gut und alles messbare war wie gewünscht. Ich hatte meine alte 35 km Runde auserkoren, die jedoch ein bisschen angepasst, da „nur“ 30 km zu laufen waren. Zur Halbmarathondistanz hatte ich (fast) den höchsten Streckenpunkt erreicht und war nach 2 Stunden auch nur unwesentlich unter der Tempovorgabe. Pulstechnisch passte es, trotz einiger Anstiege wie die Faust aufn Eimer, oder wie das heißt.

Als wir den Wackerower Wald verließen, gings endlich abwärts. Ich hatte den 23. Kilometer auf der Uhr und noch immer fühlte ich mich gut. Sicher lag es an meiner Begleitung und dem herrlichen Sonnenschein, der uns, nun wieder wald-less, begleitete. Die Ortschaft Klockow streiften wir nur ganz knapp, um dann nach Stavenhagen abzuzweigen. Durchs Stadtholz gings hinauf in die Weststadt, wo ich nach 2:52 Std. „anschlug“. Ja, jetzt merkte ich schon die Eintönigkeit der Bewegung, die mich in den vergangenen Stunden beschäftigt hatte. Die Uhr zeigte sieben, als ich meine bleischweren Unterschenkel ins Badewasser tauchte.

So hat halt jeder seine Beschäftigung, am Sonntag Abend. Zusammengefaßt kann ich sagen, es geht aufwärts. Von der Erschöpfung nach dem ersten langen Lauf war nichts mehr zu spüren. ES TRAINIERT.