„Hitzeschlacht“ an der Oberelbe

Endlich war es soweit. Das Halbmarathonwochende war erreicht. Das Fiebern hatte ein Ende. Mein 5. Halbmarathon stand vor der Tür.

Am Freitag Abend gings los, nach Jena zu einer kurzen Zwischenübernachtung bei Anne. Am Samstagmorgen lief dann alles etwas früher ab, da ein lieber Mitreisender (Björn der a… S…) seinen Wecker auf halb sechs stehen hatte. Na konnten wir wenigstens beizeiten frühstücken. Anne hatte Brötchen geholt, sodass es ein Luxushabberchen wurde.

Nach dem leckeren Mahl wurde sich auf den spielerischen Lauf vorbereitet. Und kurz vor 8 Uhr gings dann los, zur kleinen Ruhe gen Maua und durch den Park an der Saale in Lobeda Ost.

Nachdem wir unsere Sachen verstaut, düsten wir nach Dresden los. Die Polizei war auch schon wach, sodass es bald wieder ein schönes Foto gibt. Erinnerungsshots sind schon wichtig, popichtig.

Als erstes gings zur Marathonmesse in WTC. Alles war wieder bestens organisiert. Auch der im vergangenen Jahr durch uns „eingeführte“ Bodycheck wurde wieder absolviert. Ich war also im zurückliegenden Jahr 2 Jahre gealtert. Zum 11. Oberelbemarathon betrug mein biologisches Alter 37, heute 39. So kann’s gehen.

Der weitere Nachmittag wurde zum besichtigen der Strecke und zum Tanken (1 Stunde Shell-Tankstelle gesucht) genutzt. Die Zeit verging auch wie im Fluge und ehe wir uns versahen saßen wir zum Abendessen am Blauen Wunder. Die Baumöpse hatten endlich mal den Körnergarten fertiggstellt. So hockten wir bis die Dunkelheit kam und genossen den herrlich warmen Abend an der Elbe.

Der RestEvening in der Pension ( Gästehaus Loschwitz ) ist schnell erzählt. Wir guckten die DVD der Handball WM 2007.

Am Morgen hies es 05:45 aufstehen, denn um 06:30 Uhr war der Frühstückstisch gedeckt. Alles schmeckt lecker. Meine Aufregung stieg und ich sehnte den Start herbei.

So machten wir uns um 8 Uhr mit dem Auto nach Pirna auf den Weg. Ohne Zwischenfälle waren wir kurz vor halb neun im Startbereich und ich hatte noch ausreichend Zeit, mich warm zu laufen und das Vorstrtflair zu genießen.

Pünklich 09:20 Uhr fiel der Startschuss. Wie ich beim Erwärmen feststellen musste, gab es trotz Beteuerungen vom Vortage wieder keine Halbmarathon-km-Beschilderung, so dass ich die Marathon Kilometrierung als Orientierung nehmen mußte. Leider kriegte ich bis zum 1.Schild die Zeit nicht ausgerechnet, die es bis dahin sein sollte, um nicht zu schnell zu sein.

Die Auswertung zeigte, dass ich wieder zu zügig lossockte. Mit 4:12 min/km war ich doch echt flott unterwegens. Auch der km 2 mit 4:17 min/km war noch nicht optimal. Ab den nachfolgenden Streckenabschnitten gings besser. Ich lief bis km 10 dann zwischen 4:22 – 4:27. Immer wieder bildeten sich kleine Laufgruppen. Und auch ich hatte dann einen Laufpartner gefunden, der exakt mein Tempo lief. Doch das hohe Anfangstempo und die recht hohen Temperaturen über 20 °C holte mich dann ein. Kilomter 10 hatte ich bereits nach 43:06 min erreicht, fast 1 Minute zu schnell. Ab km 12 gings sehr schwer. Mit Anspannung und Tunnelblick erreichte ich in 4:28 min/km die Wasserflasche vor km 14 und musste mich erst mal komplett „duschen“. Anne und Björn waren mein zuverlässiges Versorgungsteam und richteten mich wieder auf. Schon allein die Anwesenheit von lieben Verwandten, Bekannten, Freunden … können so viel bewirken. Ich saugte das Wasser wie ein Löschblatt auf. Trotz recht gutem Tempo die nächsten Kilometer war das Ziel noch so weit. Zwischenzeitlich kam noch Gegenwind auf und ich wurde zum Windbraeker einer kleinen Laufgruppe.

Laufgruppe bei Kilometer 15
Laufgruppe bei Kilometer 15 (alle werden vor mir im Ziel sein (dürfen))

Am Kilometer 18,5 empfing uns der Moderator am letzten Verpflegungsstand. Ich war stehend k.o. Trank Cola und Tee und zerbröselte mir eine Banane. Dann gings auf die letzten 2,5 km bis zum Ziel. Kilometer 18 und 19 waren durch die Trink- und Esspause mit 4:45 min/km doch recht … . Jedoch in Höhe Landtag mobilisierte ich noch mal alle nicht vorhandenen Reserven und konnte die letzten beiden Abschnitte mit ner 4:30-er Zeit abschließen.

Der Einlauf in Heinz Steyer Stadion war wieder eine Welt für sich. Hier sind alle Strapazen vergessen. Das Flair ist einfach überwältigend. Die letzten 300 m wollten trotzdem nicht enden. Die vorletzte Zeitmatte. Ich konnte die Zieluhr sehen. Wird es netto unter 1:35 Std. Schade 1:35:02 stand später in der Ergebnisliste.

Ich war völlig kaputt. Mein Körper lechtzte nach Wasser. Auch andere erkannten das und so bot mir ein aufmerksamer Helfer gleich einen Becher mineralny woda an. Bevor ich den Zielbereich verlies hatte ich dann den ganzen 1,5 Liter Karton versoffen. Auch Anne und Björn waren im Ziel zur Stelle, mein Lichtblick am Horizont.

Nach Duschen und Sachenwechsel warteten wir auf die Marathonis. Doch die waren erst 10:20 Uhr gestartet (1 Std. verspätet infolge Unfall auf der Bahnstrecke). So entschlossen wir uns nach der Nudelparty zur Heimreise. Der und die 1. wird sich auch ohne uns freuen.

Ein anstrengendes aber wieder mal lehrreiches Sportwochenende ging zu Ende. Jetzt ist nach 22 Wochen Training erst mal Regeneration angesagt. Zumal ich mir noch eine Verletzung an der Verse zugezogen habe und kaum normal laufen konnte. Na wird schon wieder.

Die Verarbeitung des Laufes wird wieder eine Weile brauchen. Viele neue Vorsätze sind gefaßt. Mal schauen, wie die Umsetzung klappt. Tschüss Oberelbe – im nächsten Jahr wieder, vielleicht sogar die long version.