Jetzt gehts los …

… aber eigentlich startete es bereits am Montag, das große Halali auf den Ultramarathon rund um Remscheid. Heute sollte ein langsamer Dauerlauf den morgigen 50-er vorbereiten. Viel Zeit verbleibt mir nicht mehr, der Muskulatur den „Ernst der Lage“ begreiflich zu machen. Also wurde heute nach längerer Abwesenheit „in die Berge“ gefahren. Familiäre Verpflichtungen vereitelten die Beliebigkeit des Ausflugsziels. Jedoch ist auch die, nur einen Steinwurf entfernte, Mecklenburgische Schweiz für ein paar Höhenmeter gut.

Herrliche Runde um und durch die Mecklenburgische Schweiz

Ohne Vorbereitung geht das Nagetier nicht auf den Wochenendausflug, sodass die geplanten 250 Höhenmeter bereits auf dem Forerunner waren, als ich gegen 10 kurz vor Remplin startete. Die Herbststürme sind zurück, sodass sich die 11°C kälter anfühlten. Doch bereits nach 2 Kilometern gabs den ersten Anstieg und es war vorbei, mit der Freude an der Ebene und den Gedanken an Kälte. Momentan brauchts recht wenig Motivation, denn das nahe „Endziel“ ist Ansporn genug. Ich folgte dem Weg nach Retzow und hatte nach knapp 4,5 Kilometern den Ortsrand und damit die ersten heftigen Wellen hinter mir gelassen. Die Oberschenkelspannung wich, als ich den Wald, oberhalb des kleinen Dorfes erreichte. Eine neue Laufstrecke war auserwählt und somit die Spannung auf den folgenden Wegverlauf entsprechend. Alles war aber zur vollen Zufriedenheit. Herrliche Waldwege mit entsprechendem Anstieg führten mich nach knapp 6 Kilometern auf bekannte Piste.  Bis auf ein paar kleine Wellen folgte ich dem Pfad abwärts, bevor kurz vor  Schlakendorf wieder ansteigend gelaufen wurde.

Es passte einfach beängstigend gut. Meine Schrittfrequenz wurde im notwendigen Maß erhöht, sodass ich die „Berge“ in der Laufgeschwindigkeit der Ebene hinauflief. Nur die steileren Passagen, zwar kurz, aber knackig, gings dann auch mal im 5:30-er Tempo hinauf. Ansonsten war ich mit 5:10 min/km immer recht gut unterwegs. Vorbei an den Tongruben von Franzensberg gings zu gleichnamiger Siedlung und von dort die L20 hinauf nach Gülitz. Hier musste ich mich erneut bremsen, war ich doch zeitweilig im 4:55-er Tempo unterwegs. Das konnte nicht gut sein, also wurde 15 Sekunden gedrosselt. Schnell hatte ich die Landstraße hinter mir gelassen und konnte wieder im Wald verschwinden. Kurzer Anstieg und auf dem Heuweg, hinab nach Jettchenshof wars vorbei mit der „Kletterei“. Ich rollte aus und gelangte über den Radweg rund um den Kummerower See an meinen Startpunkt zurück.

Schön wellig … so wirds was mit dem Röntgenwanderweg rund um Remscheid

Nach 1:55 Stunden waren die 22,5 Kilometer (5:08 min/km) absolviert, war +250 Höhenmeter gelaufen und hatte mit 80% HFmax noch nicht ganz den Traumwert erreicht. Aber die Muskulatur fühlte sich gut an und ich hatte gelernt, die Gefälle zur „Regeneration“ zu nutzen. Morgen werde ich mal ein bisschen weiter laufen und sicher auch ein wenig höher steigen. Gespannt bin ich schon, wie ich meinen zweiter 50-er Vorbereitungslauf verkrafte. Ich bin allerdings recht optimistisch, Pace war heute. Morgen ist die mentale Stärke und das Stoffwechseltraining gefragt.

Eine besondere Überraschung empfing mich nach meiner Rückkehr, die neuen Laufschuhe waren nach einer Woche Sehnsucht eingetroffen. Da ich momentan 5 Paar Laufschuhe im Jahr benötige, ist immer mal ein Komplettausch angesagt. Heuer waren es zwei Neulinge, die den harten Läuferalltag kennenlernen werden.

Die Preise sind ja nach dem Berlinmarathon, bekannter Maßen im freien Fall, sodass die Wintervorsorge bereits beginnen kann. Eine Besonderheit, also mir war das jedenfalls bis heute unbekannt, gibt es vom Hersteller Asics zu vermelden, der seine Cumulus 13 jetzt auch mit Goretex Material ausstattet. Ideal für meine Ausflüge in die Pfützen dieser Welt. Die feierliche Entsorgung alter Laufschuhe veranlasste mich noch mal zu einer spontanen Schuhausstellung … Was sich übers Jahr doch so ansammelt?

Für jeden Fall muss man ein paar Schlappen im Hause haben. Nur so kommt man, meiner Meinung nach, verletzungsfrei übers Laufjahr. Sparen am Schuh ist der falsche Weg, wie ich selbst leidvoll erfahren musste.