Restsommer

Heute sah ich zu, dass ich pünktlich aus dem Büro nach Hause kam. Bereits um die Mittagszeit deutete sich ein Wetter zum … Waldlauf an. Also fix umgezogen, Trinkrucksack geschnappt und ab zum Startpunkt an den Rand der „Schweiz“. Die Sonne bereitete sich gerade auf das Verkriechen hinter dicken Wolken vor, als ich auf die Ponstorfer Runde aufbrach.

Unbeschreiblich schöne Runde auf das Dach der Mecklenburgischen Schweiz

Die ersten Meter hörte ich stärker als gewöhnlich in mich hinein. Hatte ich das Wochenende gut verdaut oder regte sich noch versteckter Widerstand. Die Erinnerungen an die vergangene Woche waren noch frisch, als ich nach 16 Kilometern stehend k.o. war. Doch nach gut 2 Kilometern, ich hatte zwischenzeitlich mit der flachen Runde um die Torfwiesen geliebäugelt, war alles beim Alten. Die erste kleine Steigung kam in Sicht, und als ich die ersten Blätter am Wegesrand sah, war mal ein kurzes Zwangspäuschen angesagt … Hm. Weiter gings nach Hohen Mistorf hinauf. Die Strecke war bekannt, die Eindrücke auf dem herrlichen, sonnenbeleuchteten Weg unbeschreiblich. Nach gut 30 Minuten war mein erster Abzweiger erreicht. Der Hardtberg kam in Sicht und ich folgte dem Radweg nach Ponstorf. Zwischenzeitlich kam ich am Ausgang des verpassten Abzweigers vom Sonntag vorbei und kurze Zeit später belächelte mich eine Joggerin. Am Mausoleum von Ponstorf gings ab in den Wald und wenig später befand ich mich auf dem steilen Aufstieg zu unserem höchsten Berg. Immerhin 124 Meter, die es steil bergan geht. Ich schaffte es ohne Speedwandern. Meine Oberschenkel drohten zu platzen. Eine Runde um den Berg und es ging auf Singletrails wieder abwärts. Ein Wunder, dass ich nicht auf der Nase landete, so ein herrliches Rutschen war es zum Ausgangspunkt des Aufstieges.

Nun weiter nach Hagensruhm und durch den Wald nach Retzow. Ich begrüßte den Mond und hatte die 210 positiven Höhenmeter problemlos geschafft. Nicht einmal langsam gings die Hügel hinauf. Gut, zum Hardtberg kam ich über eine 6:50 min/km nicht hinaus. Aber gelaufen, dass ists, was zählt.

Ich folgte der Fahrstraße aus dem Ort hinaus, fingerte die Stirnlampe aus dem bis dahin unbenutzten Rucksack. Der verwachsene Pfad durch das kleine Tal nach Remplin wäre völlig unbeleuchtet nicht unfallfrei zu laufen gewesen. Schnell erreichte ich den Radweg, der mich zu meinem Startpunkt zurückbrachte. Die Dunkelheit hatte nun die Oberhand und es wurde verdammt kalt, so am See.

Meine wunderschöne Trainingsrunde brachte 18,18 km auf die Uhr. Die 210 Höhenmeter lief ich in 5:18 min/km bei 76% HFmax. Morgen gibts ne kleine Tempoeinlage. Dreißig Kilometer sollen es werden. Da ist zeitiger Aufbruch dringend notwendig, um nicht zum Zombie zu werden.