Alles nach Plan? oder doch nicht?

Ich komme mit der ganzen Dokumentation überhaupt nicht mehr hinterher.

Die Ereignisse überschlagen sich. Kaum kommt man noch zum Bloggen. Mein stellvertretendes Lieblingshobby ist der Lauferei zum Opfer gefallen. Dabei gäbe es sooo viel interessantes zu berichten.

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Hockstein (Hohnstein) km 30

Nach dem Ultra im Bermuda Dreieck gings auf darauffolgenden Wochenende zum Trainingslager-2 ins Elbsandsteingebirge. Am Freitag gings gleich mit Ulf auf eine gepflegte „Kneipentour“ durch die Wehlener Sandsteintürmchen um am Samstag dann dem „Bergtest Wehlen“ seine Aufwartung zu machen. Bei wunderschönem Wetter sockte „Salomon-Team-Ostdeutschland-1“ auf einer wunderschönen Strecke an die 38 km durch die Sächsische Schweiz. Mit uns eine Vielzahl an Wanderern und Joggern, Läufern und sonstigen Freunden des Sandsteins. Am Abend dann die gewohnte „Kneipenrunde“, um am Sonntag morgen mit Freunden von Schmilka aus eine gepflegte Stiegen- und Schüchtentour im Großen Zschand zu laufen. Hier summierten sich die horizontalen und vertikalen Distanzen zur Wochenendbilanz von 100k (+D3,8k).

Die Muskulatur etwas angemüdet kehrte ich zufrieden heim und gönnte dem Körper die notwendige Ruhe. Ein paar Höhenmeter sammelnd im heimischen Traildorado wurde am Freitag bereits wieder auf die (diesmal kurze) Reise gegangen. Wir hatten uns in Bansin verabredet. Auch zum Laufen und so wurde der nahe Küstenwald gleich am Freitag komplett vermessen. Dabei stand eher das technische, weniger das höhenmetersammelnde Laufen auf der Tagesordnung.

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Uwe hatte zur langen Runde geladen. Der Einladung folgte ich zu gern. Die Strecke ein anstrengender Traum. Nach dem Jogg tags zuvor. Härte zeigen!!!

Am Samstag folgte dann endlich der lange Lauf, mit Zusatzzahl. Ich hatte mal wieder ein wenig die Orientierung verloren und durfte so ein wenig länger unterwegs sein. Knapp 38 k sorgten für Zufriedenheit am Abend und einen kurzen 30-er Lauf am Tag darauf. Aus Gründen waren wir gleich nach dem Spätfrühstück nach Hause gefahren. So hat man den Tag vor sich und die Waschmaschinen gleich nach dem Lauf in Griffweite.

Wieder eine 100-er Woche, was den Laufumfang betraf und wieder war der Trailanteil recht ordentlich. „Füße und Beine2 hatten sich an die ungewohnte Belastung gewöhnt. Schmerzende Waden und Fußsohlen nach den technische anspruchsvollen Läufen wurden seltener.

Dafür aber meldeten Hals und Nase Protest an. Da ja einer immer spinnt, versuchte ich dies zunächst zu ignorieren. Doch als die Med-Fläschchen über Hand nahmen, pausierte ich dann doch 2-3 Tage, um das schlimmste zu verhindern. Aus Sicherheitsgründen, mein sicheres Gefühl gerieht dann doch etwas ins Wanken, suchte ich noch einmal meinen Hausarzt auf, um mir ein gutes Gefühl zu holen.

IMG_20140411_221331Die unplanmäßige regenerative Woche brachte dann auch nur 60k auf die Habenseite. Der samstägige Kyffhäuser-Berglauf-Marathon wurde jedoch planmäßig durchgezogen. Wieder waren wir auf Reisen und dieses Mal nicht nur zum eigenen Vergnügen. Die Zielstellung von Bad Frankenhausen hieß moderates Tempo und Test der Downhillfähigkeiten. Noch immer waren beide Füße nicht so stabil, dass ich bedenkenlos hüpfen und springen konnte und auch mal in den Flow kommen sollte.

Doch 4 Wochen vor der Transvulcania, wo der Downhill ein wesentlicher Bestandteil der 2. Rennhälfte ist, musste ich Gewissheit haben. Und ich bekam sie. Der 2,5 km Downhill nach Udersleben in 4:20-er pace und der nach Frankenhausen in 4:10-er waren schon ein richtig geiles, weil ungekanntes Downhill-Laufen. Wäre ich da zum Schluss nicht noch in den Brunnen gerutscht, man war das glatt beim letzten Wasser fassen … unglaublich, welche Endbeschleunigung auf der Uhr gestanden hätte. So war es noch mal ein lockeres 5 min/km Tempo auf den letzten 12. Ich war sehr zufrieden mit meinem Leistungsstand bis dato.

Fotos Kyffhäuser Berglauf. Danke Fototeam Müller

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Auf dem Kyffhäuser. Moderater Anstieg

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Auf dem Kyff. Hier war Stempel abholen angesagt.

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Auf dem Kyff. Die Umstellung auf Mittelfußlaufen (seit über einem Jahr daran gearbeitet) scheint geglückt. Hier km 22

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Zieleinlauf nach 42k. Frisch sieht er aus, der alte Mann. Und glücklich.

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Große Emotionen. Mal wieder einen schnellerer Lauf gerockt. Ja guck nur, was da hinten draufsteckt … @Transvulcania 😉

Mit diesem Gefühl gings zum Everest-Treppen-Marathon nach Radebeul. Pünktlich eine Stunde vor dem Start waren wir vor Ort, um die bekannten Teilnehmer mit unserer Anwesenheit zu langweilen 😉 Nach dem Motto schnell weg, hatte halt jeder so seine Aufgabe. Die einen treppten, während die anderen an der Rennstrecke mitleiden sollten/mussten/durften. Und es war einiges auszuhalten. Nach durchwachter Nacht, was soll man auch sonst nach so einem Marathon tun, wurden wir Zeuge eines neuen Streckenrekords und auch durften wir uns mit unserem liebsten Treppenläufer über seinen herausragenden und hart erkämpften zweiten Platz freuen. Sehr sehr geil …

Nach einer Mütze voll Schlaf durfte auch ich dann noch eine schnelle Runde mit den noch schnelleren „Elf-Freunde“n auf Podestplatz 1 rennen. Ein Gehetze … und das noch einmal hoch und runter. Dann doch lieber länger und gemütlicher. Aber irgendwie konnte es der alte Mann noch ein bisl. Also warum nicht. Danke liebe OEM-ler für den Platz in eurem Team.

Kaum zuhause und die Koffer waren noch nicht ganz ausgepackt sollte es auch schon in den von langer Hand geplanten Osterurlaub gehen. Zuvor aber galt es noch eine Sinnkrise zu verarbeiteten. Meine Bestände an Husensirup, Nasenspray und Taschentüchern war auf dem Höchststand angekommen und der geplante Ultra am Karfreitag stand unter keinem guten Stern. Pause, Pause, Pause. Das wäre sicher das Ideal gewesen. Wenn das mal so einfach wäre, 3 1/2 Wochen vor @Transvulcania.

Somit bewegt man sich immer auf Messers Schneide. Die Faszien, Bänder und Sehnen verlangen nach Training, während der übrige Körper lieber rumschwächeln will. Es wurde reduziert, was vertretbar war und so gabs bis auf ein 1000 hm Bergtraining bis zur Abreise nicht viele Laufsachen zu waschen.

Dafür allerdings musste ich mir gleich noch am Donnerstag Abend Gewissheit über Herzileins Wohlbefinden verschaffen. Mit angelegten Messgeräten ging es auf gemütlicher Runde mit meinem persönlichen Treppentrainer auf eine Welcome-Tour.

Pöbelknochen-Galgenteiche-rote_Weißeritz waren die ersten, die uns erleben durften. Aus Gründen wurde schließlich die freitägige Laufrunde in eine ausgedehnte Winter-Wandertour verwandelt. Neuschnee über Nacht verwandelten die Trail in gezuckerte Wege. Ich fühlte mich gut. Der Husten erträglich und auch die Nase war frei und im Fluss, sozusagen.

14 8000-er oder #14achtausender oder #14achttausender

Auch der Vizetreppenmeister vom vergangenen Wochenende hatte ein gutes Gefühl, als wir am Samstag früh, pünktlich um 8:29 Uhr zur 14-Achttausender Tour durchs Osterzgebirge aufbrachen. Anfangs versuchte der Hochnebel noch, uns den Spaß zu verderben. Uns, dem Ulf und mir. Es war einfach lächerlich, was er da versuchte. Bereits nach 13 Kilometern, wir hatten den Kahleberg erreicht,gab er auf und die Sicht wurde immer faszinierender.

Der besondere Clouw dieser Tour war ja nicht nur die geplante Distanz von 71 k mit an die 1,7 Kilometern vertikal, die zu absolvieren waren. Immer wieder musste ein Stempel gesucht werden, der den erreichten 8000-er markiert. Anfangs gelang das ganz gut. Doch mit unserer zunehmenden Laufzeit schächelten auch die Markierungen.

Am Fuchshübel schlug erstmals dem Fass den Boden aus, als am Hinweisschild („Stempelstelle verlegt“) zu lesen war. Unfassbar. Selbst der Ruhepol an meiner Seite konnte es nicht fassen. So liefen wir dennoch alle Stempelstellen ab. Die Motivation stieg und sank, wie das Wetter. Und irgendwann war dann erst einmal vollstopfen am Grenzübergang zur tschechischen Republik angesagt. Da ich meine Ausflugskasse in der Ferienwohnung ließ, mussten wir mit Ulfs Beständen klar kommen. 10 € und 100 Kronen sind nun nicht das Budget, was zu großem Schlemmerbuffet einlädt. Dennoch wurden wir satt uhnd sockten die von mir geschätzten restlichen 16-18 km in Richtung Holzhau. Kilometer 50 war erreicht. Also gar nicht mehr so weit. So die Annahme. Die Strecke schlengelte sich nun Immer auf dem alten Bahndann entlang. Endlose 7 Kilometer, die, so schön sie auch waren, auf Dauer auf die Oster..r gingen.

Immer wieder galt es, neue Motivation aufzubauen, was auch (nahezu perfekt) gelang. Was willste auch machen, so auf dich zu zweit gestellt. Die Tagesaufgabe war klar. Dennoch erwiesen sich die letzten beiden Gipfel als wahre Herausforderung, was deren Auffinden betraf. Nicht immer war der höchste Punkt der Gipfel. Doch irgendwann, nach endlos erschienenen 73 Kilometern war auch der letzte Gipfelstempel abfotografiert. Tschagga.

Nun galt es „nur noch“ zum Ausgangspunkt zurück zu laufen, wo noch einmal die letzten Kräfte zu mobilisieren galt. Das Ziel vor Augen aber auch die Berge und Täler, die es zu durchschreiten galt. Man, war das ein Brett. Ich hatte mittlerweile das letzte GEL vernascht (insgesamt 4) und griff zur Wunderwaffe „Traubenzucker“. Wohlwissend, dass der Körper nicht von dem Zeug lassen kann, wenn man einmal damit anfängt. Aber er nahm wieder Leistung an, der Astrale, als wir in gepflegter pace den Becherbachweg hinunter joggten. Mittlerweile hatten wir die 75k Marke überschritten und es wurde ja leichter, wie immer, nach 75 Kilometern 😉 Was man eben so alles versucht, ihr wisst schon. Die vielen Höhen und Tiefen auf den längeren Ausflügen machen es ja so reizvoll.

Die Motivation wurde immer schwerer bis wir, mittlerweile stand bereits eine 8 an erster Stelle des Tageskilometerzählers, endlich „unsere Wiese“ rochen. Der ortsansässige Landwirt hatte ganze Arbeit geleistet 🙂 Und wir sahen unser Ferienhaus. Welch ein Anblick. Nach gut 83 Kilometern und über 2000 Höhenmetern erreichten wir nach gut 11 Stunden Laufzeit endlich den Startpunkt. Man war das ein Lauf. Husten und Schnupfen hatten keine Chance. Und auch so ein Treppendoppelmarathon mit +8848 Höhenmetern kann einen gepflegten Samstagsausflug, eine Woche später, nicht wirklich verhindern. Danke Ulf, das war ne supi geile Kiste!!!

Am Sonntag Abend dann durfte ich noch eine kleine Lockerungsrunde anhängen. Alles fühlte sich gut an, für die Abschlusswanderung am Montag, die uns noch einmal 4,5 Stunden Abschied nehmen ließ.

Danke auch für die Bilder an Ulf während unserer gemeinsamen Reise auf die 8000-er (dm) des Osterzgebirges.

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km 0 Schellerhau – Start 08:29 Uhr

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Galgenteiche Altenberg km 15

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km 18 Geisingberg

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km 33 Kahleberg

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km 38 Aufstieg Scharspitze

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Im Wald – keine Ahnung. Wasserdepots auffüllen

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wunderschöner Trail

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Über endlos viele Brücken musst du geht, um auf allen 14 Gipfeln zu stehn.

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Fressparadies Moldava

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Messpunkt 13 (km68) – nur noch ein Gipfel und dann nach Hause

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frisch ist anders … nur noch 15. Wusste ich dort aber noch nicht.

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km 72,xx zum letzten verf… Gipfel. Wieder lange gesucht.

 

 Keiner zweifelt es an, aber die Fotos gehören dazu: Hier klicken

 

 

2 Kommentare:

  1. Toller Bericht, ich drücke dir die Daumen für den Transvulcania!

  2. Pingback:(via @instagram) Sommerurlaub in der schönsten Blockhütte der osterzgebirgischen Himmelssphäre –   Trailrunning nicht nur im Norden

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