31. Horizontale rund um Jena – Heimatgefühl

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In diesem Jahr, bereits meine 7. Teilnahme in Folge, war alles irgendwie anders. Es war mir völlig unklar, wie ich es pünktlich zum Start schaffen sollte. Im Gegensatz zu den Jahren zuvor gab es keinen Urlaub am Starttag. Zu viele (Lauf)Termine buhlen um die wenigen Urlaubstage, die ein Angestellter auf seiner Habenseite hat. Dennoch schaffte ich es ganz gut an den Start. Nur 3 Staus bis in die Toskana des Ostens machten die Anfahrt zum spannenden Angelegenheit. Sicher aber hätte ich auch noch nach 19 Uhr starten können, hätte ich den Sebastian (eine der guten Seelen der Wanderung und seit 2011 Gesamtleiter) noch eine Startantenne eingeschaltet gelassen 😉

Sehr viel interessanter würde sich das Rennen gestalten. In diesem Jahr gingen die Wanderer pünktlich um 18:00 Uhr auf die Strecke. Ich hingegen hatte nach 700 km Anreise im Auto dicke Beine. Es würde sich weglaufen. Der Meister der Selbstsuggestion lief zur Hochform auf. Besonders toll der Besuch vor dem Start durch 2 alte 100-km Hasen. Danke für euren Besuch, ihr lieben.

Lange Anreise vom letzten Zipfel des wilden Ostens

Lange Anreise vom letzten Zipfel des wilden Ostens

Ich hatte zur Gewöhnung eine (fast) komplette UTMB_Pflichtausrüstung dabei. Nach dem UTBCN war ich ja nicht mehr im Besitz eines 12 Liter Laufrucksacks. Somit gestaltete sich die Neubeschaffung in nur 4 Wochen als ein abenteuerliches Unterfangen. Ich war nicht mehr bereit, über 100 € für einen Campingbeutel auszugeben. Das ist keiner Wert. Bis auf einen vielleicht und der kostet dann ja 200 € 😉 Also entschloss ich mich zu einem Markenwechsel. Bereit in den vergangenen Wochen hatte ich ja einige Beutel im Test. Der Transportsack für die nächsten 100 km war genau 2 Stunden getestet. Na wenn das mal kein ausreichendes Checking ist 😉

Die Zeiger der Uhr drehten am heutigen Renntag wohl besonders langsam. Immer wieder prüfte ich die Ausrüstung. Alle Sachen dabei. Kleidung asitzt. Getränke aufgefüllt und fest gezurrt. Reserve-Flaschen (leer) dabei? Alles war gut. Vaseline aufgetragen? Radhandschuhe an? Stöcke eingestellt? Alles gut. Zeit, sich aus der Sporthalle ins Freie zu begeben. Der Startbereich war nur von wenigen Teilnehmern gesäumt. Vorwiegend Läufer warteten die Minuten bis zum letztmöglichen Startzeitpunkt ab.

Dann waren es nur noch 5 Sekunden. Die Offiziellen scherzten, dass ja nun die Startzeit abgelaufen sei. 19:00:38 Uhr passierte ich die Startantenne. Zeit, die Laufuhr und das GPS zu starten. Ich hatte heute die Ruhe weg, wie der Thüringer sagt, gäh. Bis zum frühen Morgen, so das Ziel, würde ausreichend Zeit zum hetzen sein. Keine 10 Sekunden später lief die Fenix-3 im Aufzeichnungsmodus und ich im Ultraschlappmodus. Mehrfach wurde ich angesprochen … Ja, der bin ich … Ja. Ja. Nerv! Nerv! 😉 Die zweitschnellste Zeit ever auf diesem Kurs macht sicher bekannt. Ich wollte einfach nur mein Rennen laufen. Langsamer als im Jahr zuvor. Irgendeine 13-er Zeit sollte es sein. Nicht zu schnell. Einfach genießen, so der Masterplan.

Traumhaft

Traumhaft

Zunächst ging es immer in Richtung Fürstenbrunnen. Leicht ansteigend auf Asphalt, nichts dicket. Mein Puls gefiel mir jedoch gar nicht und auch das Wandern am letzten Anstieg zum Brunnen machte ein wenig unruhig. Schwere Beine und hoher Puls sind gute Anzeichen für einen gemütlichen Lauf. Und der sollte es dann auch werden. Rrecht schnell lief ich auf die ersten Wanderer auf und konnte problemlos passieren. Wir liefen in diesem Jahr in Uhrzeigersinn um Jena (wird jährlich gewechselt) und in dieser Richtung war das Überholen der 1000 Starter, die vor mir waren, etwas komplizierter, als in der Gegenrichtung. Der Pfad oft nur für 1 Paar Füße ausgelegt, war denkbar ungeeignet.

Johannisberghorizonntale

Johannisberghorizontale – haste auch ne App?

Traumhaftes Wetter in einer wunderschönen Landschaft. Die Toskana des Ostens

Traumhaftes Wetter in einer wunderschönen Landschaft. Die Toskana des Ostens

Immer wieder schloss ich mich den Wanderern an, anstatt um Passage zu bitten. Es wurde bei Bedarf sehr gern Platz gemacht. Die Läufer auf dieser als Wanderung konzipierten Veranstaltung sehr gering, da platzt man gern, weil eher selten.

Die Starter vom Lobdeburglauf werden die Pfade wiedererkennen.

Die Starter vom Lobdeburglauf werden die Pfade wiedererkennen.

Kurz vor Ilmnitz dann die angekündigte Streckenänderung. Ich erfuhr von dieser erst nach dem Lauf. Sicher muss man vorher mal die publizierten Änderungen im Netz lesen oder beim Briefing vorm dem Start nicht in der Halle chillen 😉 Ich hab es dank hervorragender Ausschilderung trotzdem gefunden. Gar nicht so übel die neue Strecke, wenn gleich ein paar Meter verkürzt wird und ein krasser downhill fehlt. Nun konnte ich frei laufen, was ich dann auch tat und die Fenix mit der Rundenspeicherung gut zu tun hatte. Schnell war VP 1 in Zöllnitz erreicht. Sebastian macht natürlich gleich wieder seine Scherze, wie schnell ich denn heute laufen wolle und das er ab 6 Uhr am Ziel sei. Nein, nein. Ich laufe heute langsamer, so die Reaktion. Und ich lief wahrlich langsamer. Knapp 40 Minuten hatte das nicht überholen vom Zeitkonto gefressen. Sei es drum. Es war eine wunderschöne Strecke, die Sonne schien, die Aussicht traumhaft und die Stimmung unter den Teilnehmern (noch) ausgelassen und lustig. Klar würde sich das ändern. Anstrengung kann man nicht weglächelt, die erträgt man schweigend … 😉

Vorbei an Ilmnitz ... neue Streckenführung. Kein Weidezaunklettern mehr. Keine nassen Füße in den Wiesen. Aber auch kein krasser downhill mehr ins Tal.

Vorbei an Ilmnitz … neue Streckenführung. Kein Weidezaunklettern mehr. Keine nassen Füße in den Wiesen. Aber auch kein krasser downhill mehr ins Tal.

Schnell war der VP nach einem Becher Tee wieder verlassen. Am Zöllnitzer Bordstein, die Ortsmitte war erreicht, habe ich dann doch auch mal die Kleidung für die Nacht angelegt und das Teelicht auf den Kopf geklemmt. Es dämmerte schnell und im Wald war es bereits Rabennacht. Apropos Rabe … Die Rabenschüssel mein nächstes Ziel. Nur noch wenige Wanderer waren vor mir. Bis Maua, km 26 wird erreicht, hat man es dann geschafft. Die letzte Gruppe überholte ich auf dem Feld kurz vorm Abstieg nach Maua. Die Strecke kenne ich mittlerweile, wie aus dem effeff. Das große Verlaufen morgens halb 4 hat sich tief eingeprägt. Nun war ich weitestgehend allein. Es war immer noch mächtig warm. Ich trank jetzt viel, für mein Empfinden und so befüllte ich auf dem Friedhof in Maua (Vorsicht, kein Trinkwasser aber ich vertrage es) noch einmal eine meiner Reserveflaschen. Bis km 43 sollte ich nun kommen. Mit knapp 2 Liter Flüssigkeit im Rucksack. Meine Beine waren immer noch recht schwer und gummig 😉 So wurden die wenigsten Anstiege gelaufen. Schade. Aber vielleicht ist solch eine lange Anreise vor dem Lauf nicht so das Optimum 😉

Erst mal Pause ... Landschaft aufsagen . Dafür ist die Horizontale berühmt. berüchtigt .... Geile Landschaft, krasse Ausblicke.

Erst mal Pause … Landschaft aufsagen . Dafür ist die Horizontale berühmt. berüchtigt …. Geile Landschaft, krasse Ausblicke.

Da half kein Jammern. Sind ja nur knapp 2500 Höhenmeter und übermäßig technisch anspruchsvoll (bis auf wenige Ausnahmen) ist der Weg auch nicht. Für mein Empfinden, ganz klar. Ich rechnete bereits, als ich nach 31 Kilometern (den VP3 der Gegenrichtung) das Wanderheim Leutra erreichte. Nach Demontage der Autobahn nun ohne Tunnel. Dafür Ruhe, wie im Grab. Kein Autobahnlärm mehr auf dem 7 km langen Aufstieg von Maua nach Pösen. Nur der kleine Bach durchschnitt die Ruhe der Nacht. Also hinüber zu ihm. Einen Schluck trinken, Gesicht frisch machen und weiter. (Achtung, auch kein Trinkwasser!!!, da Pösen hier (wahrscheinlich) einleitet). Vorbei am ehemaligen Autobahnparkplatz erreichten wir die Spitzkehre und es ging hinauf nach  Cosputh. Ewig zieht sich des Asphalt durch die dunkle Nacht. Mein schwacher Uphill machte sich mal wieder bemerkbar. Alle Lämpchen vor mir verschwanden in der Dunkelheit. Oben angekommen war bereits von weitem die Lüfterstation des Jagdbergtunnels auf dem Ziegenberg zu hören. Ich war wieder am lockeren traben und konnte zu den verlorenen Lichtern aufschließen.

Der Karoman, leider nicht zu erkennen.

Der Karoman kurz vorm Insektenhotel, leider nicht zu erkennen.

roadbook

roadbook

Unverhofft kommt oft. Die Bundeswehr hatte wieder einen außerplanmäßigen Süffelstand errichtet. Alles, was es braucht. Vor allem mein Leibgetränk Tee war im Angebot. Herrlich!!! Danke, lassen sie rühren, Genossen ähh Kameraden. 🙂  Schnell waren die Flaschen aufgefüllt und ein Beutelchen Gummibären dankend angenommen. Hinauf ging es zum Funkturm, den man nicht ganz erreicht. Mein Trainingsgebiet des letzten Frühjahrs wurde durchstreift. Hier kannte ich jeden Stein und jede Steigung. Sauber wurde hier gejoggt und Meter gemacht. Auch die Verlaufstelle aus 2014 erkannt und gemieden. Hier kann man schon mal wild durch die Nacht suchen, folgt man dem breiten Fahrweg und verpasst den Abzweiger ins „Unterholz“. Mir blieb dies heute erspart. Nun ging es nur noch downhill bis zum offiziellen VP2. Ich fand ihn voll bestückt. Schnell waren die leeren Flaschen befüllt. Ein, zwei Apfelstücken genommen und weiter ging es Richtung Papiermühle. Mein nächster Mentalpunkt.

Mittlere Horizontale ... am morgen danach

Mittlere Horizontale … am morgen danach

e pacte ich dann ab dem Bach im Rauetal bis zum Rosenthal hinüber „recht ordentlich“. Einen Anreiz braucht es schon, so mutterseelenallein durch die Nacht zu rennen. Mit einer Bestzeit war nicht zu locken und die Erwartung auf das unbekannte Kommende hielt sich auch in Grenzen. Wie sollte ich mich also motivieren? Es war nicht einfach. Das kam mir dieser „Verfolger“gerade recht. Nichts änderte dieser allerdings an meinen Gummibeinen, in denen so gar keine Power zu stecken schien. Puls im Keller, Hügel kommste nicht hoch getippelt. Schlümm. Die Hüfte krampfte ein wenig. Aber das war ja nun auch nichts neues. Zu wenig Salz hatte das Nagetier dabei. Obwohl ich bereits 6 Stikcs vernascht hatte, kam ES immer wieder. Aber Schmerzausblendung konnte ich ja ganz gut. 😉 Immer ging es bergan. Hinter jeder Biegung erwartete ich den downhill ins Rosenthal. Und es gab viele, nein verdammt viele Biegungen hier. Es lief sich wunderschön hier oben. Der neue Tag brach langsam an. Zu dunkel noch, die Lampe auszuschalten. Allerdings außerhalb der Bewaldung schon recht anheimelnd.

Nach dem Aufstieg zum Heckelstein folgte der Schottplatz und schon ging es im downhill hinunter zur Papiermühle. Da es ganz ohne verlaufen nicht abgehen kann, legte ich ein paar Zusatzmeterchen ein und verpasste scharf links in die Straße „Am Tazend“. Dafür aber fand ich einen herrlichen Singletrail, der mich wieder auf den alten Weg zurück brachte. Die Orientierung nicht so leicht, denn es war Rabennacht und nicht jede Straßenlampe steht in der Zielstraße 😉 Das Gestrüpp war nass und kratzte. Mein Laufgebiet 😉 Traumhaft zugewachsen 🙂

Fast zu schnell erreichte ich die Papiermühle. Über die Hälfte der Distanz war nach 7,5 Stunden erreicht. Nun die Promenade der Sonnenberge hinauf zum Landgrafen. Wunderschöne Blicke ins lichtüberflutete Jena bei Nacht mit der Keksrolle in der Mitte sagen dir, alles richtig gemacht. Auch hier gab es 2014 ein böses Wegesuchen. Heute lief alles bestens und es war sogar noch Party im Landgrafen. Ich verzichtete auf einen Besuch 😉 und peilte mein nächstes Ziel, den VP3 in Kunitz an. Zunächst ging es ins Rauetal hinunter. Ich war recht angefressen, der Kopf wr nicht frei und das laufen fiel immer schwerer. Angetrieben durch nachlaufende Stirnlampe.

Jena bei Nacht. Zeit für das ein oder andere Foto sollte man sich nehmen

Jena bei Nacht. Zeit für das ein oder andere Foto sollte man sich nehmen

 

Endlich war der Downhill erreicht. Hier, wo die Saalehorizontale hinüber nach Dornburg verläuft. Ich folgte in das dunkle, schwarze Loch. Ein Fest für die Oberschenkel, die teils kleine Rinne herunterzuknallen. Die NAO wurde auf 350 Lumen geschaltet. Tageslicht erhellte den Pfad. Noch ein paar Treppen und ein kleiner Feldtrail und der Ortsrand von Zwätzen war erreicht. Auf meinem roadbook km 63. Etwas zeitiger war ich hier. Die Streckenanpassung bei km 16 verkürzte ein wenig.

Das ist es, das Hufeisen mit der Kunitzburg. Auf dem Weg von Zwätzen nach Kunitz.

Das ist es, das Hufeisen mit der Kunitzburg. Auf dem Weg von Zwätzen nach Kunitz.

Nun wurde es „voll“ auf dem Weg. Mehrere Läufen wurden gesichtet und überholt. Bevor ich den lange Gerade nach Kunitz hinüber wanderte. Ich glaube, ich bin hier immer gewandert. Genoss einfach den erwachenden Tag, das plätschern der Saale rechter Hand. Es war ein diesiger Morgen. Das Hufeisen mit seinem sichtbaren Großen Gleisberg erschien riesig. Würde der VP3 bereits besetzt sein? Überpünktlich waren die Offiziellen am Platz und alles war fertig. Eine Augenweide, was ich da erblickte. Ich beschloss, eine Weile auszuharren. Trank Tee. Füllte meine Flaschen wieder auf, nein. Sie wurden aufgefüllt. Danke … Ihr seid soooo lieb. Ich aß ein paar Brote mit Salami und Käse.

Herrlich, was hier los war. Kaffee und Waffeln, Obst und Gurken. Ich hätte den halben Tag hier verbringen können. Nach 10 Minuten bedankte ich mich und begann den vorletzten größeren „Aufstieg“. Immer noch hatte ich die Stöcke im Einsatz. Alle wanderten mir davon und ich sollte von den Gemeinsamlosgehern auch nur wenige wieder sehen. Endlos zieht sich der Weg in Serpentinen aufs Hufeisen hinauf. Irgendwann wird die Ruine der Kunitzburg passiert und dann ist klar. Gleich bist du oben. Nun folgt das endlos scheinende überschreiten des Hufeisens. Erst 2 Kilometer in die eine Richtung, dann 1 Kilometer queren und dann 2 Kilometer in die anderer Richtung. Spitzkehre und 1 Kilometer zurück. Eine gefühlte Ewigkeit ist man hier oben unterwegs. Die Fahrwege nehmen kein Ende. Alles sieht irgendwie gleich aus, so von Bäumen umgeben. Ein anstrengendes Stück, mental gesehen.

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Ein Blick zurück kurz vor Wenigenjena

Dennoch schafft man es irgendwann und kann den wunderschönen downhill nach Wogau hinunter donnern. o.k. das donnern war eher ein verhaltenes traben 😉 Über einen Kilometer geht es hinunter bis zur „Deutschen Eiche“. Sie hatte noch zu, sonst kann man hier auch lecker frühstücken 😉 Oder ein Bier bekommen? Das wäre mal was gewesen. Am Abend zuvor noch wollte ich hier ein Depot einrichten. Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit während der Anreise kam es leider nicht mehr dazu. Schnell ist Wogau verlassen und Jenapriesnitz erreicht, bevor es wieder auf naturbelassenen Pfaden weiter geht. In Wenigenjena dann endlich der letzte Aufstieg. Ich entschied hier auf Tagesgarderobe, packte die Laufjacke ein und verstaute die Stöcke am Rucksack. Tief gebeugt nahm ich den Aufstieg zum Fuchsturm. Man sieht ihn ewig und erreicht ihn viel zu spät. Der Aufstieg nur alle 2 Jahre im Programm und dennoch jedes Mal die selbe Qual. Und vor allem erinnert man sich daran, als wäre es gestern gewesen.

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Der Fuchsturm. Kontrollpunkt auf der Aussichtplattform – behauptet man. 😉 (Horizontalelatein)

Schnell wurden ein paar Fotos geschossen und der Asphalt nahm mich auf. Keine 2 Kilometer später war ich am letzten VP und auch dieser war bereits geöffnet. Herrlich. Viele waren noch nicht da. Lecker war es auch hier, wie überall. Nach innigen Gesprächen über die Veranstaltung, das Wandern, die alte A4 bei Pösen, saure Gurken und SauermachtlustigThemen verabschiedete ich mich nach über 10 lustigen und entspannenden Minuten schweren Herzens vom letzten VP. Bis bald, ihr lieben Helferlein wenn es wieder heißt: „Willkommen bei km 85“.

Meine liebster VP

Meine liebster VP

Mit Schmalzbrot im Bauch läuft es sich hervorragend. Eine zusätzliche Messerspitze Salz drauf und … Schmerzfreiheit, ich begrüße dich in der Hüftgegend. Etwas wehmütig verließ ich das Steinkreuz. Erst in 2 Jahren wieder ein Fressstand, mein liebster übrigens, hier am Ort. Denn nur in dieser Laufrichtung wird hier oben pausiert. Nun waren noch knapp 15 km zu laufen. Das wilde rechnen fing an oder ging eher weiter. Es war der Zeitpunkt gekommen, sich über eine geile Zielzeit Gedanken zu machen. Ich mutmaßte, dass eine 13-er Zeit zu viel Selbstmotivation bedeuten würde, ich ich mir nicht antun wollte. Aber 14:14 Stunden wäre sicher cool, machbar und wurde den Spaß an der Restdistanz nicht all zu sehr trüben. Im Intervallmodus näherte ich mich dem Fürstenbrunnen.

Jetzt noch nicht ... pausdieren. Obwohl es verlockend aussieht. Mit Wandererresten ... bees kommentara.

Jetzt noch nicht … pausieren. Obwohl es verlockend aussieht. Mit Wandererresten … bees kommentara.

Jeder Wegweiser wird nach der noch zu laufenden Distanz gescannt. Immer in der Hoffnung, es geht schneller. Aber es zieht sich, wie Kaugummi. Immer, wenn du glaubst, das Penikental vor dir zu sehen, ist eine erneute Talumrundung angesagt.

Studentenrutsche, Diebeskrippe. Nun ist es nicht mehr weit. Downhill, oh. Gleich da. In diesem Jahr gab es keine Trinkflaschen am Fürstenbrunnen. Dafür 2 cm kaltes Quellwasser. Herrlich. „Danke, für die Erfrischung“ und ich schaltete einen, nein zwei Gänge hoch. Fast exakt 5 Kilometer waren es von hier bis zum Ziel und hier wird immer endbeschleunigt. Bis auf mein Seuchenjahr ist das auch immer gelungen. Die 5:10-er pace war wir dann doch etwas zu flott nach durchzechter Nacht. Also 10 sec. langsamer 😉 Ich war voller Zielendorphine und wollte nur noch den Zielbogen sehen. Schnell durch Wöllnitz gesockt und dann die restlichen, endlosen 2 Kilometer Asphalt bis zum USV Sportgelände durchlaufen. Ich passte die pace auf die nun errechneten und erreichbaren 14:07 Stunden an und erreichte den Zielbogen kurz vorm umschalten der Laufuhr.

Noch ein wenig warten und dann ran an die Zielantenne. 4:06:36. Mist. Zu schnell gewesen 😉

Alles für die Naddel. Nummer sieben!!!

Alles für die Naddel. Nummer sieben!!!

Wieder ging eine wunderschöne Horizontale zu Ende. Das Wetter traumhaft. Erstmals nicht gefroren, mir tut nicht (neues) weh und mit der Zeit kann ich sehr gut leben.

Kleinere Hauptirritationen

Kleinere Hauptirritationen

Bis zum nächsten Jahr, zu meiner 8. Horizontale mit 1 Tag Urlaub vor dem race. Danke liebes Orga.-team und ihr vielen helfenden Hände. Danke für eure unverwechselbare, liebe Art. Ich muss wieder kommen. Tut mir leid. Ich seid einfach die Besten.

Hier noch ein paar Aus- und Ansichten vom Lauf.

Eine Stadt erwacht

Eine Stadt erwacht

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Kunitzburg

Kunitzburg

Schilderwald Am Schloßberg

Schilderwald Am Schloßberg

Älteste Berggaststätte Jenas: der Fuchsturm

Älteste Berggaststätte Jenas: der Fuchsturm

Das südliche Jena von den Kernbergen aus gesehen

Das südliche Jena von den Kernbergen aus gesehen

In den Kernbergen ... mittlere Horizontale

In den Kernbergen … mittlere Horizontale

Ein Kommentar:

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